Jay-Z schielt nach Franken: Puma spendiert Rapper Privatjet

14.12.2018, 14:35 Uhr

Sie ist schwarz lackiert, teuer, luxuriös - zum Flugzeug-Fuhrpark des fränkischen Sportartikelherstellers Puma gehört auch eine Gulfstream, auf dessen Heckflosse eine weiße Raubkatze prangt. "Alle denken, das sei meines", sagt jetzt Vorstandschef Björn Gulden im Gespräch mit der WirtschaftsWoche. "Dabei bin ich noch nie damit geflogen." 

Fliegen, das erklärte der Konzernchef jetzt dem Blatt, darf damit nur einer: der Rapper Jay-Z. Puma hat den Musiker als Markenbotschafter verpflichtet. Gemeinsam mit dem millionenschweren Star wollen sich die Herzogenauracher wieder von der Lifestyle-Marke in die erste Liga der Sportausrüster hieven. 

"Keinen Spieler verpflichtet, den Jay-Z nicht empfohlen hat"

Puma, so zumindest der Plan der Geschäftsführung, will in den kommenden Jahren in der NBA, dem Aushängeschild des US-Sports, Fuß fassen. Nach 20 Jahren Abwesenheit kehrt der Sportartikelhersteller wieder als Schuhausrüster in den Basketball zurück und hat seit dieser Saison gut ein Dutzend Profis in der stärksten Liga der Welt unter Vertrag. Und helfen soll dabei eben jener Jay-Z, den Puma dafür mit einem Beratervertrag dotiert. "Wir haben keinen Spieler verpflichtet, den Jay-Z nicht empfohlen hat", sagt Gulden der WirtschaftsWoche. Man verlasse sich komplett auf den Rapper und sein Netzwerk.

Dass er Ahnung vom Geschäft hat, das bewies Jay-Z bereits mehrfach. Er machte Def Jam zu einem der erfolgreichsten Rap-Labels der Musik-Geschichte, investierte in Wodka und Mode, Immobilien und Unternehmen. Sein neuester Coup ist der Streamingdienst Tidal - und eine Sportlerberatungsagentur. Über "Roc Nation Sports" vertritt der Rapper zahlreiche NBA-Profis, aber etwa auch den deutschen Fußball-Nationalspieler Jerome Boateng. 

Zum Dank für sein Engagement bei Puma stellt der Konzern dem Musiker die Gulfstream zur Verfügung. Bereits vor einigen Monaten rappte Jay-Z auf einem seiner Songs gemeinsam mit Ehegattin Beyonce: 

"Now we in the gray 911 with the mustard seats
Sheesh! Matte black puma jet"
- "Black Effect" von Jay-Z und Beyonce 

Die Verbindungen zwischen Jay-Z und Puma scheinen aber noch enger zu sein. Der Rapper kaufte erst kürzlich Anteile an dem Unternehmen. Der Start seiner Beratertätigkeit sei zumindest schon einmal "ein großer Erfolg", wie Gulden der WirtschaftsWoche sagt. In einem ersten Test habe die Marke über ihren Online-Store auch Schuhe in Europa angeboten. "Die waren schon nach wenigen Stunden ausverkauft", sagt der Puma-Vorstandschef. "Deshalb werden wir mit Basketball sicher auch in Europa an den Start gehen." 

Puma setzt immer wieder auf Werbestars aus den USA. Mit Pop-Star Selena Gomez etwa produzierte der Sportartikelhersteller etwa eine Kollektion, auch Rihanna tritt immer wieder als Botschafterin der Marke auf. 

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