Kein Gewinn: Bei der GfK läuft's weiterhin durchwachsen

14.8.2017, 18:37 Uhr
Das Marktforschungsunternehmen GfK schreibt nach dem Rekordabsturz im ersten Halbjahr immernoch rote Zahlen.

© GfK Das Marktforschungsunternehmen GfK schreibt nach dem Rekordabsturz im ersten Halbjahr immernoch rote Zahlen.

Das geht aus dem Geschäftsbericht des Marktforschungsunternehmens zu den ersten sechs Monaten hervor. Zu lesen ist darin auch von gewaltigen Abschreibungen auf Firmenwerte in Höhe von über 111 Mio. Euro. Er betrifft den seit Jahren schwachen Sektor "Consumer Experiences" - dort wird erforscht, warum Menschen Waren und Dienstleistungen kaufen.

Der Abschreibungsbedarf im zweiten Quartal habe sich zwangsläufig wegen "reduzierter Zukunftsaussichten" ergeben, erläutert GfK-Sprecher Bernhard Wolf. "Wir mussten eine Neubewertung von früheren Firmenkäufen vornehmen." Deren Wert in den Büchern übertreffe weitaus die einstigen Annahmen zur Leistungsfähigkeit der betreffenden Geschäftsbereiche, was eine Korrektur nach unten nötig mache - zumal die Lücke nicht mehr ausgleichbar erscheine.

"Herausfordernde Wettbewerbssituation"

Schon das erste Halbjahr 2016 sah nicht gut aus. Im Vergleich dazu präsentiert sich vor allem das Ergebnis des ersten Halbjahres 2017 grottenschlecht: Der Ertrag sackte um beinahe 65 Prozent in den Keller. Da der Umsatz jedoch nur geringfügig schrumpfte, erscheint klar: gearbeitet wird viel, verdient wird nichts. Angesichts der trüben Entwicklung geht die GfK davon aus, dass auch das restliche Jahr "von einer herausfordernden Wettbewerbssituation geprägt sein wird".

Das Management erwartet daher, dass der Gewinn weiter sinkt, während der Umsatz in etwa gleich bleiben dürfte oder geringfügig abnimmt. Bestenfalls, denn der Vorstand schreibt weiter: "Gelingt es nicht, diese Entwicklung umzukehren, werden Umsatz- und Ergebnisentwicklung deutlich unter der des Vorjahres liegen."

2016 hatte die GfK den mit 136,5 Mio. Euro größten Konzernverlust in der 82-jährigen Geschichte des Marktforschers verkünden müssen. Seit Dezember ist der US-Finanzinvestor KKR mit an Bord und dabei, das Unternehmen zu sanieren.

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