Milchkrise: Bauernpräsident fordert Soli für Molkereiprodukte

29.5.2016, 14:11 Uhr
Bauern fordern, für Milch fair bezahlt zu werden. "Die faire Milch" gibt es in Supermärkten bereits zu kaufen und soll den Landwirten eine angemesse Entlohnung garantieren.

© dpa Bauern fordern, für Milch fair bezahlt zu werden. "Die faire Milch" gibt es in Supermärkten bereits zu kaufen und soll den Landwirten eine angemesse Entlohnung garantieren.

Bauernpräsident Joachim Rukwied hat sich angesichts der Milchkrise für neue Preismodelle ausgesprochen. "Wir brauchen neue verbindliche Absprachen zwischen Bauern, Molkereien und dem Handel", sagte er vor dem "Milchgipfel" bei Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU) am Montag der Bild-Zeitung. So könnten Bauern für 83 Prozent der Milch einen festen Preis für eine gewisse Zeit bekommen, für die restlichen 17 Prozent einen anderen Preis.

Als "theoretisch denkbar" bezeichnete der Bauernpräsident einen "Soli" von zwei Cent auf Milchprodukte. "Lieber wäre es den Bauern aber, sie könnten ihr Einkommen über auskömmliche Preise erzielen."

Auch Schweinehalter spüren die Krise

Mit Blick auf den "Milchgipfel" bekräftigte Rukwied die Forderung nach "konkreter, sofort wirksamer Unterstützung". Notwendig seien ein Liquiditäts- und Bürgschaftsprogramm sowie Steuerentlastungen nicht nur für Milchviehhalter, sondern für alle landwirtschaftlichen Betriebe, sagte er der Neuen Osnabrücker Zeitung. Auch die Schweinehalter spürten die Preiskrise schon länger.

Zu der Diskussion ist es gekommen, weil die Preise pro einen Liter Milch auf knapp 20 Cent gefallen sind. In Neustadt an der Aisch machten deshalb auch viele Bauern aus Nordbayern ihren Ärger Luft.

Vor dem dortigen Wahlkreisbüro des Bundesagrarministers Christian Schmidt (CSU) demonstrierten die Landwirte und erhöhen damit den Druck auf den Minister. Der will am Montag bei einem "Milchgipfel" Lösungen aus der Krise suchen.

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