Modehaus in Schieflage: Wöhrl schließt alle Outlet-Center

28.11.2016, 17:55 Uhr
Dunkle Wolken über Wöhrl in Langwasser: Die Tage der Filiale sind gezählt.

© Roland Fengler Dunkle Wolken über Wöhrl in Langwasser: Die Tage der Filiale sind gezählt.

Man sei weiter offen für ein weiteres Engagement der Familie Wöhrl als Gesellschafter, dieses müsste aber mit frischem Kapital der Familie geschehen, wie Vorstandschef Andreas Mach am Montag erklärte.   

Mit Ablauf des dreimonatigen Schutzschirmverfahrens am 30. November lägen die Sanierung und Neuausrichtung der Wöhrl-Gruppe im Rahmen der Planung. Neben den vier bekannten Filialen in Berlin, München, Roth und Nürnberg-Langwasser sollen auch alle drei Outlet-Center in Franken und Schwaben geschlossen werden.

Allein in den vier Filialen werden 146 Stellen abgebaut, dazu müsste nach heutigem Stand 77 Beschäftigten gekündigt werden, darunter 27 Teilzeitkräften. Wie viele Stellen in der überdimensionierten  Zentrale in Nürnberg abgebaut werden, ließ der Vorstand auch am Montag offen. Es soll sich nach unbestätigten Meldungen um 40 bis 60 Stellen handeln.

Der Vorstand des Modehandelsunternehmens bestätigte, dass beim Amtsgericht Nürnberg Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung ab 1. Dezember gestellt wurde. Das betrifft die Rudolf Wöhrl AG als Obergesellschaft der Gruppe und die 100-prozentige Tochtergesellschaft Rudolf Wöhrl, das Haus der Markenkleidung GmbH & Co. KG in Nürnberg.

Auf der  Versammlung der Anleihegläubiger der Rudolf Wöhrl AG wurde am Montag der Nürnberger Rechtsanwalt Christian H. Gloeckner aus Nürnberg zum gemeinsamen Vertreter gewählt. Seine Aufgabe ist, im weiteren Verfahren die Interessen der Anleihegläubiger zu bündeln und ihre Interessen im Gläubigerausschuss zu vertreten.

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