Mögliche Großbanken-Fusion: Was bedeutet sie für Franken?

18.3.2019, 18:57 Uhr
Kommt es zu einer Fusion zwischen Commerzbank und Deutscher Bank?

© Boris Roessler, dpa Kommt es zu einer Fusion zwischen Commerzbank und Deutscher Bank?

Zum Ausmaß von Personaleinsparungen bei einer Fusion zwischen Commerzbank und Deutscher Bank gibt es zum jetzigen Zeitpunkt allenfalls Spekulationen. Der Chef der Gewerkschaft ver.di Frank Bsirske erwartet, dass bankenweit bis zu 30.000 Arbeitsplätze "im Feuer stehen" könnten. Die Aktionärsvereinigung DSW befürchtet sogar den Abbau von bis zu 50.000 Stellen. Ende 2018 beschäftigten die beiden Finanzinstitute insgesamt zusammen gut 133.000 Vollzeitkräfte.

Wie viele davon in der Region Nürnberg gefährdet wären, steht völlig in den Sternen. Die Commerzbank-Niederlassung Nürnberg betreut in Mittelfranken und in Neumarkt/Oberpfalz rund 200.000 Kunden mit 400 Mitarbeitern in insgesamt 21 Geschäftsstellen. Die Deutsche Bank beschäftigt nach aktuellen Zahlen im größeren Geschäftsgebiet Franken rund 280 Mitarbeiter, die in 13 Filialen für 180.000 Kunden zuständig sind.

Zuwachs bei Firmenkunden

Die Commerzbank-Niederlassung Nürnberg sieht sich dabei ungeachtet der beginnenden Fusionsgespräche weiter im Aufwind. Kundenzahlen und das verwaltete Vermögen sind im vergangenen Jahr gestiegen. "Unsere Wachstumsstrategie funktioniert", sagt Michael Krauß, Niederlassungsleiter Privat- und Unternehmenskunden angesichts der im Geschäftsgebiet Mittelfranken und Neumarkt/Oberpfalz auf knapp 200.000 gestiegenen Zahl von Kunden. Das Kreditgeschäft wurde getragen von den Immobilienfinanzierungen. Insgesamt hat die Commerzbank in der Niederlassung einen Bestand an Immobilienkrediten von 1,4 Milliarden Euro, ein Plus von rund zehn Prozent. Das Einlagenvolumen kletterte von 1,4 Milliarden Euro im Vorjahr auf 1,9 Milliarden Euro, das verwaltete Depotvolumen liegt mit 3,4 Milliarden Euro knapp unter dem Vorjahresniveau.

Kundenzuwachs registriert die Commerzbank in der Region vor allem auch im Firmenkundenbereich - bei den kleineren Betrieben lag der Zuwachs bei sieben Prozent, hier hat die Bank 26.000 Adressen in der Kundenkartei. Bei den größeren Unternehmen gewann die Niederlassung im vergangenen Jahr 50 Firmenkunden dazu, deren Zahl liegt jetzt bei über 1600, wie Marc-Andre Köberer, zuständiger Niederlassungsleiter in Nürnberg, erklärt.

6 Kommentare