Grünes Licht für Investor Pierer

Nürnberger Autozulieferer Leoni ist gerettet - und hat einen neuen Chef

3.4.2023, 13:59 Uhr
Leoni will die turbulenten Zeiten hinter sich lassen. 

© Daniel Karmann, NN Leoni will die turbulenten Zeiten hinter sich lassen. 

Die Leoni AG, die Mehrheit ihrer Finanzgläubiger und Stefan Pierer als strategischer Investor haben sich auf ein finanzielles Sanierungskonzept geeinigt, das Leoni "im Ergebnis wesentlich entschuldet, mit frischer Liquidität ausstattet und die Finanzierung für die kommenden Jahre sicherstellt". Das teilt das Unternehmen mit.

"Das Bordnetz ist das Nervensystem im Automobil. Als Hersteller sind wir mit unserer starken Marktposition insbesondere in Europa systemrelevant für die Industrie und werden von unseren Kunden geschätzt. Fakt ist aber auch, dass wir unsere Kapitalstruktur verbessern müssen, um ausreichend Spielraum zu schaffen, die operative Gesundung von Leoni fortzusetzen", sagt Hans-Joachim Ziems, Chief Restructuring Officer (CRO). "Dafür haben wir jetzt einen Weg definiert, an dessen Ende Leoni finanziell wieder auf einem solideren Fundament stehen wird."

Eine Gesellschaft des österreichischen Investors Stefan Pierer wird Alleingesellschafter der Leoni AG, die damit von der Börse genommen wird. Die bisherigen Aktionärinnen und Aktionäre gehen leer aus.

Indes hat der Aufsichtsrat beute beschlossen, Klaus Rinnerberger zum zukünftigen Chief Executive Officer (CEO) des Unternehmens zu ernennen. Der derzeitige Aufsichtsratsvorsitzende wird damit auf Aldo Kamper folgen, dessen Vertrag am 31. März 2023 endete - Kamper wechselt zu Osram.

Neuer Leoni-Chef: Klaus Rinnerberger.

Neuer Leoni-Chef: Klaus Rinnerberger. © Leoni AG

"Ich erlebe Leoni als Unternehmen mit extrem engagierten Menschen und für die Automobilindustrie unverzichtbaren Produkten", so Rinnerberger. "In dieser spannenden wie fordernden Branche bin ich daheim." Es sei für ihn eine besondere Herausforderung, gerade in dieser Phase für Leoni Verantwortung zu übernehmen. "Ich freue mich darauf, meinen Teil dazu beizutragen, die fortgeschrittene Restrukturierung weiter voranzutreiben – das gemeinsame Ziel einer nachhaltig stabilisierten Leoni fest im Blick." Das Aufsichtsrats-Mandat wird der 59-Jährige dann abgeben.

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