Nürnberger GfK steht vor dem Aus an der Börse

17.3.2017, 15:39 Uhr
Nach 18 Jahren an der Börse naht der Abschied: Die GfK will sich gemeinsam mit dem Finanzinvestor KKR vom Börsenparkett zurückziehen.

© GfK Nach 18 Jahren an der Börse naht der Abschied: Die GfK will sich gemeinsam mit dem Finanzinvestor KKR vom Börsenparkett zurückziehen.

Die Voraussetzungen dafür, die Kleinaktionäre aus dem Unternehmen zu drängen, haben KKR und der GfK-Verein erreicht.

Nun ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis die GfK-Aktie nach rund 18 Jahren vom Kurszettel der Börse verschwindet. Wie die KKR-Tochter Acceleratio Topco, über die der Einstieg beim Nürnberger Marktforscher abgewickelt wird, mitteilte, hat sich die Firma mit weiteren "sechs Aktionären der GfK SE außerbörslich auf den Erwerb von insgesamt 3.945.685 GfK-Aktien" geeinigt, was einem Anteil von rund 10,8 Prozent entspreche. Damit verfügen der GfK Verein (rund 56,5 Prozent) und KKR (40,2 Prozent) zusammen mit 96,66 Prozent der GfK-Anteile über das notwendige Gewicht, die Kleinaktionäre gegen eine Barabfindung hinauszudrängen. Nötig sind für ein solches, sogenanntes Squeeze Out (Auspressen) mindestens 95 Prozent.



Generell schreibt der Gesetzgeber vor, dass die Kleinaktionäre in einem solchen Fall eine "angemessene Entschädigung" erhalten. Bei Börsengesellschaften wird als Richtwert der Durchschnittskurs der vergangenen drei Monate herangezogen. Obwohl ein KKR-Sprecher am Freitag noch betonte, dass es keinen finalen Beschluss für einen Börsenrückzug gebe, bestehen daran keine Zweifel.

Das Ziel wurde bereits in der Investorenvereinbarung zwischen den beiden Großaktionären formuliert. In einer Stellungnahme von GfK-Vorstand und -Aufsichtsrat heißt es dazu: Es ist von KKR und dem Verein "beabsichtigt, die für einen Squeeze-out" erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen. 

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