Konjunktur

Öffnung in Sicht: Lichtblick für die NürnbergMesse

19.5.2021, 18:05 Uhr
In den Hallen der NürnbergMesse in Langwasser sollen bald wieder Ausstellungen stattfinden - sofern es Corona zulässt.  

© Daniel Karmann, dpa In den Hallen der NürnbergMesse in Langwasser sollen bald wieder Ausstellungen stattfinden - sofern es Corona zulässt.  

Abgesehen vom Impfzentrum herrscht in den Messehallen in Langwasser seit Monaten gähnende Leere. Doch jetzt keimt Hoffnung, gesät hat sie die bayerische Staatsregierung: Bei einer anhaltend günstigen Entwicklung des Infektionsgeschehens dürfte eine allgemeine Wiederaufnahme des Messebetriebs "spätestens zum 1. September 2021" möglich sein, heißt es aus München. Die tatsächliche Durchführung von Messen hänge dabei vom weiteren Verlauf des Pandemiegeschehens ab.

"Umfassendes Hygienekonzept"

In trockenen Tüchern ist das Hochfahren des Ausstellungsgeschäfts damit zwar noch nicht, das Aufatmen bei der NürnbergMesse aber dennoch unüberhörbar. "Der mögliche Restart zum 1. September gibt unseren Kunden mehr Planungssicherheit und Perspektive für unsere Messen im Herbst", erklärt Roland Fleck, der mit Peter Ottmann das international tätige Unternehmen lenkt, dessen Haupteigentümer die Stadt Nürnberg und der Freistaat Bayern sind.

Dass Messen in Nürnberg sicher über die Bühne gehen können, davon sind die beiden Manager seit langem überzeugt: „Seit Beginn der Corona-Pandemie stehen wir im ständigen Austausch mit den Gesundheitsbehörden. Gemeinsam haben wir ein umfassendes Hygienekonzept entwickelt, das den sicheren Messebetrieb möglich macht", betont Ottmann. Die Wiederaufnahme des Messebetriebs würde auch für die "dringend benötigten wirtschaftlichen Impulse" sorgen. Die kann die NürnbergMesse selbst gut gebrauchen: Für das Geschäftsjahr 2020 rechnet das Unternehmen mit einem Jahresfehlbetrag zwischen 50 und 60 Millionen Euro.

Der aktuelle Konjunkturbericht der IHK Nürnberg für Mittelfranken zeigt ein uneinheitliches Bild für die Region. Während die unter den corona-bedingten Schließungen leidenden Betriebe des Einzelhandels und des Bereichs persönliche Dienstleistungen "weiter um ihre Existenz kämpfen, kann sich die mittelfränkische Industrie dank ihrer starken Stellung auf den Weltmärkten kräftig erholen", heißt es dort.

Auch zahlreiche Unternehmen aus dem Großhandel und den industrienahen Dienstleistungen profitieren demnach von der starken Nachfrage "im anhaltenden Neuaufbau von internationalen Wertschöpfungsketten". Die Kehrseite der wieder anziehenden Produktion: Lieferengpässe und steigende Preise für Rohstoffe, Baumaterialien und Vorleistungen.

"Mittelfränkische Wirtschaft zeigt sich gespalten"

Der IHK-Konjunkturklimaindex, der beim ersten Lockdown im vergangenen Frühjahr auf ein historisches Tief von 70 Punkten abgestürzt war, liegt nun bei 98,3 Punkten. Zum Vergleich: Der Durchschnittswert des vergangenen Jahrzehnts beträgt 123,5 Punkten.

„Mehr denn je zeigt sich die mittelfränkische Wirtschaft nach über einem Jahr der Pandemie gespalten. Die Industrie hat nochmals zusätzlich an Fahrt aufgenommen. Doch die vom Lockdown direkt betroffenen Branchen können derzeit nur auf sommerliche Öffnungen bei sinkenden Infektionszahlen hoffen", so das Fazit von IHK-Präsident Armin Zitzmann.

Verwandte Themen


Keine Kommentare