Rohstoffpreise und Lieferketten bereiten Sorgen

Playmobil-Hersteller: Brandstätter-Group meldet Umsatzrückgang

17.6.2022, 11:55 Uhr
Der Playmobil-Hersteller, die Brandstätter-Gruppe, hat die Geschäftszahlen für 2021/2022 veröffentlicht.

© Daniel Karmann/dpa Der Playmobil-Hersteller, die Brandstätter-Gruppe, hat die Geschäftszahlen für 2021/2022 veröffentlicht.

Die Horst-Brandstätter-Group aus Zirndorf, Muttergesellschaft der bekannten Spielzeug-Marke Playmobil sowie von Lechuza-Pflanzgefäßen, musste im abgelaufenen Geschäftsjahr Einbußen hinnehmen.

Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine wirkte sich im ersten Quartal 2022 negativ aus. Das Unternehmen stoppte seine Lieferungen nach Russland und verzichtet laut eigenen Angaben im Jahr 2022 auf einen Umsatz von rund 10 Millionen Euro.

Gesamtumsatz um 2,8 Prozent zurückgegangen

Die Zahlen des abgelaufenen Geschäftsjahres, das den Zeitraum 1. April 2021 bis 31. März 2022 umfasst, hatten sich nach anfänglich guter Entwicklung verschlechtert. So betrug der Gesamtumsatz 736 Millionen Euro. Das ist ein Minus von 2,8 Prozent. Die Gründe für den Umsatzrückgang sind vielfältig: Das Unternehmen nennt Lieferkettenengpässe bei Verpackungsmaterialien, Elektronikteilen oder Werkzeugen, stark steigende Kunststoffkosten sowie eine extreme Steigerung der Frachtkosten.

„Das Zusammentreffen von Pandemie, Krieg und Verknappung von Rohstoffen, große Herausforderungen bei den Lieferketten und nicht zuletzt die aktuelle Inflation hat die globale Wirtschaft so noch nie erlebt. Auch wir können uns dem nicht entziehen", so Vorstandsvorsitzender Steffen Höpfner.

Besonders die Playmobil FunParks hatten wegen der Corona-Beschränkungen starke Einbußen. Der Geschäftsbereich Playmobil blieb mit einem Minus von 4,3 Prozent leicht unter dem Vorjahresumsatz. Dagegen wurde bei Lechuza ein Umsatzzuwachs von 16,3 Prozent erzielt. Lechuza war von der Marktsituation nicht betroffen, weil Bestellungen für das wichtige Frühjahrsgeschäft bereits im Spätherbst getätigt wurden, so das Unternehmen. Der Bereich für Designpflanzgefäße, Pflanzsubstrate und Accessoires hat damit zum zweiten Mal seit der Markteinführung im Jahr 2000 einen positiven Beitrag zum Konzernergebnis geleistet.

Preiserhöhungen schwer umsetzbar

Adäquate Preiserhöhungen waren, laut Unternehmen, angesichts der schwierigen Gesamtwirtschaftslage nur schwer umsetzbar, was zu einem entsprechenden Druck bei den Margen geführt hat. „Die aktuelle Situation stellt auch für uns eine große Herausforderung dar. Über alle Branchen hinweg wird die Abhängigkeit von Lieferketten weltweit immer sichtbarer. Die Kosten für Rohstoffe haben sich in den beiden letzten Jahren verdoppelt - Tendenz weiter steigend - und belasten zusammen mit den Kostensteigerungen bei Energie und Fracht unser Ergebnis erheblich“, so Steffen Höpfner.

In den kommenden Jahren will das Unternehmen 50 Millionen Euro in den Klimaschutz investieren und plant bis 2030 geschlossene Materialkreisläufe in der Produktion. Dazu gehört unter anderem, dass Playmobil-Figuren aus nachhaltigen Materialien gefertigt werden. Die Horst Brandstätter Group ist mit seinen Marken weltweit tätig und produziert in Deutschland und Europa.

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