Ryanair soll Nürnberger Airport 800.000 neue Kunden bringen

2.11.2016, 16:28 Uhr
Ein Ryanair-Flieger am Flughafen Nürnberg - an dieses Bild wird man sich gewöhnen am Airport.

© Klaus Leonhard Ein Ryanair-Flieger am Flughafen Nürnberg - an dieses Bild wird man sich gewöhnen am Airport.

Die größte europäische Fluglinie Ryanair hat in Nürnberg eine neue Basis eröffnet. Ab sofort ist eine Boing 737-800 am Albrecht Dürer Airport stationiert, mit dem Sommerflugplan 2017 – ab dem 2. April 2017 – wird eine weitere hinzukommen. Das irische Unternehmen investiert damit insgesamt zwei Millionen Dollar in seinen siebten deutschen Standort.

Fünf neue Strecken – nach Budapest, Mailand-Bergamo, Malta, Manchester und Rom-Ciampino, sowie zusätzlichen Verbindungen nach London-Stansted – bietet die Billig-Fluglinie jetzt ab Nürnberg. Vier weitere Verbindungen nach Bari, Madrid, Palermo und Porto kommen im Frühjahr dazu.

Über 800.000 neue Kunden pro Jahr sollen dafür sorgen, dass der Nürnberger Flughafen sein Rekordergebnis von 2008 mit über vier Millionen Passagieren wieder erreichen kann. Ziel der Kooperation sei es, neben dem Tourismusgeschäft auch die Wünsche der heimischen Wirtschaft zu erfüllen, sagt Michael Hupe, Geschäftsführer des Airport Nürnberg. Da die Maschinen gleichmäßig über den ganzen Tag landen, kommt es auch zu keinen Spitzen.

"Das ist gut für uns zu handhaben", so Hupe. Für Aufsichtsrat Markus Söder hat der Flughafen damit einen Meilenstein erreicht, der Airport kehre zu alter Stärke zurück: "Wir werden Stück für Stück den Markt zurückerobern", so der Finanzminister. Mit den neuen Verbindungen rücke Nürnberg näher an die europäischen Metropolen heran, sagt Nürnbergs Wirtschaftsreferent, Michael Fraas.

Ein weiterer Aspekt: Die neuen Verbindungen brächten auch neue Touristen und Messegäste in die Metropolregion. Ziel sei es gewesen, bei der neuen Basis auch die Wirtschaft mit einzubeziehen, erklärte Tim Howe Schröder, Head of Corporate Sales & Senior Marketing Manager Deutschland von Ryanair.

Die Fluglinie habe deshalb schon frühzeitig mit den großen Unternehmen gesprochen, um den Bedarf zu klären. Neben der kurzen Drehzeit – die mögliche Zeitspanne, die zwischen Landung und erneutem Start liegt – die in Nürnberg bei unter einer halben Stunde liegt, waren wohl auch Rabatte bei den Start- und Landegebühren für Ryanair ein Anreiz.

Michael Hupe verteidigte die Nachlässe als durchaus branchenüblich, um die Investition der Fluglinie zu unterstützen, die mit den neuen Routen auch ein Risiko eingehe. Ryanair ist mit jährlich 119 Millionen Passagieren und 353 Flugzeugen Europas größte Fluglinie. Die Low-Cost-Airline will weiter wachsen: bis 2024 sollen 550 Maschinen rund 180 Millionen Fluggäste transportieren. Damit wären die Iren die größte Fluglinie weltweit. 

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