Saubere Geschäfte aus einer Hand

17.7.2018, 19:49 Uhr
Saubere Geschäfte aus einer Hand

Die Branche ist knüppelhart", sagt Karlheinz Rohrwild. Der Geschäftsführende Gesellschafter der Nürnberger Dorfner Gruppe baut daher nicht nur auf motivierte Mitarbeiter, sondern auch auf langjährige Geschäftsbeziehungen. Geschäfte um jeden Preis werde der Gebäudedienstleister auch in Zukunft nicht machen: "Wir nehmen keine Aufträge an, die nach einem Jahr wieder auslaufen", sagt Gesamtgeschäftsführer Peter Engelbrecht.

Und so freut es ihn ganz besonders, dass der Münchner Flughafenbetreiber den Vertrag für die Wartungsarbeiten im Terminal 2 kürzlich um fünf Jahre verlängert hat. Bereits seit 2012 sorgen die Dorfner-Beschäftigten dort für Sauberkeit in den Hallen und Toilettenanlagen oder auf Gepäckförderbändern, reinigen die unzähligen Glasflächen des Gebäudes und halten im Winter die Wege schneefrei. Rund 240 Mitarbeiter von Dorfner sind im Terminal beschäftigt. Diese hätten auch ein gutes Stück dazu beigetragen, dass sich der Flughafen München als erster in Europa mit dem Prädikat "Fünf-Sterne-Airport" schmücken darf, das das britische Luftfahrtforschungsinstitut Skytrax vergibt, sagt Engelbrecht. Auch in Dortmund und Kassel sind Dorfner-Beschäftigte am Flughafen aktiv.

Mit einem Umsatzwachstum von 3,7 Prozent auf 252 (Vorjahr: 243) Mio. Ã zählt sich die Gruppe zu den "erfolgreichsten familiengeführten Unternehmen in der Branche". Vor allem der Geschäftsbereich Gebäudemanagement legte 2017 kräftig zu: um 68 Prozent auf 19 Mio. Ã. So ist Dorfner etwa in 19 Einkaufszentren in ganz Deutschland für Heizung, Klima, Reinigung, Sicherheit und Catering zuständig. "Der Markt verlangt zunehmend die integrierten Services aus einer Hand. Dafür sind wir bestens aufgestellt", sagt Engelbrecht.

Als großes Plus sieht er dabei, dass das Unternehmen rund 85 Prozent aller Dienstleistungen mit eigenen Beschäftigten anbieten kann. Von der Objektmanagerin über den Haustechniker und den Gebäudereiniger bis hin zur Köchin reicht das Spektrum der Beschäftigten an 42 Standorten in Deutschland, Österreich und Tschechien. Ausgebildet werden 31 junge Menschen.

Die Nachwuchsgewinnung sieht Rohrwild als eine der großen Herausforderungen. Schon jetzt sei es schwierig, gutes Personal zu gewinnen. "Dabei ist Geld nicht immer das beste Argument." Ein gutes Image und Mund-zu-Mund-Propaganda brächten Erfolge. Zudem seien Fortbildungs- und Förderprogramme für die Mitarbeiter aufgelegt worden.

Mit innovativen Dienstleistungen peilt die Gruppe für das laufende Jahr ein "gesundes Wachstum" auf Vorjahresniveau an, wie es heißt. Neue Aufträge wie etwa der von den Nürnberger Kliniken Nord und Süd nähren den Optimismus. In beiden Krankenhäusern betreuen seit Januar etwa 80 Mitarbeiter die Personalkantine für 7000 Menschen und bewältigen täglich das Spülen riesiger Mengen von Geschirr.

Weitere Aufträge für den Bereich Gebäudemanagement und Catering seien in Sicht. Auch der nicht bezifferte Ertrag werde 2018 wieder "moderat" steigen, sagt Rohrwild. Damit lasse sich das Wachstum aus eigener Kraft bewerkstelligen. "Wir sind ein klassisches Familienunternehmen und das bleiben wir auch."

Keine Kommentare