Asien, Outdoor und "Tiktok-Effekt"

Schwan-Stabilo setzt Aufwärtstrend fort - doch der Blick in die Zukunft ist verhalten

Lukas G. Schlapp

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24.11.2023, 11:00 Uhr
Es sind nicht nur die Bleistifte: Besonders in den Bereichen Kosmetik und Outdoor fiel das Ergebnis für Schwan-Stabilo gut aus.

© Daniel Karmann, NN Es sind nicht nur die Bleistifte: Besonders in den Bereichen Kosmetik und Outdoor fiel das Ergebnis für Schwan-Stabilo gut aus.

5260 Menschen arbeiten weltweit für Schwan-Stabilo, knapp 1400 sind es allein am Hauptsitz in Heroldsberg. Das Traditionsunternehmen ist sowohl in der Kosmetikbranche, als auch in den Bereichen Schreibwaren und Outdoor erfolgreich. Auch im Geschäftsjahr 2022/23 können sich die Mitarbeiter aller drei Sparten über wachsende Umsätze freuen.

Der Umsatz der Unternehmensgruppe betrug im vergangenen Geschäftsjahr 850 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr (745 Millionen) bedeutet das eine Umsatz-Steigerung um 14 Prozent. Das starke Wachstum ist größtenteils auf den Teilkonzern Kosmetik zurückzuführen, der Produkte für namhafte Partner wie L'Oréal oder Chanel fertigt. Dort stieg der Umsatz um 24 Prozent. Im Bereich Outdoor konnte Schwan-Stabilo um 13 Prozent zulegen. Nach starken Corona-Jahren fiel der Umsatzanstieg in der Sparte Schreibwaren mit einem Prozent nur gering aus.

Trotz positiver Zahlen - Schwan-Stabilo blickt vorsichtig in die Zukunft

Gesamtgeschäftsführer Sebastian Schwanhäußer zeigt sich erfreut über das Jahresergebnis: "Dieser Erfolg war außergewöhnlich. Ein solch positives Geschäftsjahr war nicht vorhersehbar." Denn als die Auswirkungen der Corona-Pandemie noch zu spüren waren, musste das Familienunternehmen zusätzlich mit den Folgen des Kriegs in der Ukraine umgehen, erklärt Schwanhäußer.

Die Kosmetiksparte von Schwan-Stabilo konnte im Geschäftsjahr 2022/23 den höchsten Zuwachs erzielen.

Die Kosmetiksparte von Schwan-Stabilo konnte im Geschäftsjahr 2022/23 den höchsten Zuwachs erzielen. © Schwan Stabilo, NN

Bei steigenden Kosten seien in allen Bereichen natürlich auch die Preise gestiegen. „Aber wir haben nicht alles weitergeben. Je nach Sparte und Region waren die Erhöhungen sehr unterschiedlich“, erklärt Schwanhäußer auf Nachfrage unserer Redaktion.

Eine wichtige Rolle für den Erfolg spielte im vergangenen Geschäftsjahr auch der sogenannte "TikTok-Effekt". Durch die Wirkung der sozialen Netzwerke wachsen besonders kleinere Marken im Bereich Kosmetik schnell. Schwan-Stabilo gelang es, diese agilen und authentischen Indie-Marken als neue Kunden zu gewinnen, erklärt der Geschäftsführer.

Outdoor: "Natur" als Megatrend

Als andere Wachstumsfaktoren macht Schwan-Stabilo zwei Trends aus. Einerseits konnten die Outdoor-Marken von Schwan-Stabilo durch die wachsende Begeisterung für Bewegung in der Natur weltweit profitieren. Andererseits konnten die Umsätze aller Sparten insbesondere im Asien-Pazifik-Raum gesteigert werden.

Trotz der positiven Zahlen blickt Schwan-Stabilo verhalten in die Zukunft. Die angespannte geopolitische Lage, mehr Krisenregionen und vorsichtiges Konsumverhalten in Europa werden Auswirkungen in allen Geschäftsfeldern zeigen, so das Unternehmen. "Erneut brauchen wir gute Antworten darauf", ist Sebastian Schwanhäußer überzeugt.

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