Schwerpunkt Nürnberg: Metaller streiken Freitag weiter

18.1.2018, 17:34 Uhr
Die IG Metall fordert für bundesweit 3,9 Millionen Branchenbeschäftigte 6 Prozent mehr Lohn sowie das Recht, die Wochenarbeitszeit befristet auf 28 Stunden senken zu können.

© Guido Kirchner/dpa Die IG Metall fordert für bundesweit 3,9 Millionen Branchenbeschäftigte 6 Prozent mehr Lohn sowie das Recht, die Wochenarbeitszeit befristet auf 28 Stunden senken zu können.

Bis zum Mittag beteiligten sich rund 44.000 Beschäftigte bundesweit an erneuten Warnstreiks in der deutschen Schlüsselbranche, wie die IG Metall in Frankfurt mitteilte. 

In Bayern waren es rund 7000 Beschäftigte, die erneut auf den Straßen streikten. Von 36 aufgerufenen Betrieben lagen die Meldungen über 32 involvierte Betriebe vor. 

Die größte Beteiligung hatte dabei Bosch in Ansbach mit rund 1150 Streikenden. In Unterfranken demonstrierten Angestellte der Firmen Brose, Koenig&Bauer, Terex MHPS sowie Düker. 

Auch Sturmtief "Friederike" konnte die Metaller nicht aufhalten. Jürgen Wechsler, Bezirksleiter der IG Metall Bayern, zeigte sich dementsprechend kämpferisch: "Metallerinnen und Metaller haut so schnell nichts um. Gegenwind kennen wir von den Arbeitgebern. Unsere Warnstreiks laufen unbeeindruckt weiter."

In Saarbrücken erboste sich Pfalz-Metall-Präsident Johannes Heger nach unproduktiven zweistündigen Gesprächen: "Weder beim Entgelt noch bei den Zuschlägen für Teilzeitbeschäftigte war auf Seiten der Gewerkschaft Bewegung zu erkennen."

Bezirksleiter und Verhandlungsführer Jörg Köhlinger erklärte, zwar hätten die Arbeitgeber erkennen lassen, dass sie an einer baldigen Lösung interessiert seien. "Nur haben sie den Weg dazu nicht beschritten." Die Zeit für eine Lösung werde knapp. IG Metall und Arbeitgeber trafen sich zudem am Nachmittag in Neuss zu Gesprächen für die rund 700.000 Beschäftigten in Nordrhein-Westfalen. 

In der dritten Runde verhandelt wird auch im Bezirk Küste und in Sachsen. Die IG Metall fordert für bundesweit 3,9 Millionen Branchenbeschäftigte sechs Prozent mehr Lohn sowie das Recht, die Wochenarbeitszeit befristet auf 28 Stunden senken zu können. Schichtarbeiter, pflegende Familienangehörige und Eltern junger Kinder sollen einen Teillohnausgleich erhalten.

Die Arbeitgeber lehnen insbesondere die Ausgleichszahlungen ab. Sie bieten zwei Prozent mehr Geld ab 1. April 2018 und eine Einmalzahlung von 200 Euro für die Monate Januar bis März. Die Hoffnungen auf einen regionalen Durchbruch ruhen nun auf Baden-Württemberg, wo am 24. Januar die vierte Verhandlungsrunde geplant ist.

Warnstreiks auch am Freitag

Für Freitag hat die IG Metall weitere Warnstreiks angekündigt, so dass es erneut zu Demonstrationen kommen wird, auch in Mittelfranken. 71 Betriebe in Bayern sind dazu aufgerufen, die Arbeit ruhen zu lassen. Lokaler Schwerpunkt der Warnstreiks ist Nürnberg. 

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