Siemens in Nürnberg: Neue Stellen statt Abbau?

24.2.2015, 18:50 Uhr
Mehr Personal statt Stellenabbau - das fordert der Betriebsrat für den Standort Moorenbrunn in Nürnberg.

© dpa Mehr Personal statt Stellenabbau - das fordert der Betriebsrat für den Standort Moorenbrunn in Nürnberg.

„Wir brauchen mehr Stellen“, betonte Monika Ebel, stellvertretende Betriebsratschefin in Moorenbrunn. Arbeit sei im Überfluss vorhanden, die Beschäftigten leisteten zahlreiche Überstunden, so Ebel. Mit der Forderung stellt sich der Betriebsrat gegen den Plan des Unternehmens, den Personalstand zu reduzieren.

Siemens hatte Anfang Februar angekündigt, in Deutschland insgesamt 3300 Stellen auf der Verwaltungsebene zu streichen. In Moorenbrunn stehen laut Arbeitnehmervertreter 130 Stellen zur Disposition. Am Standort mit seinen knapp 2500 Stellen geht es um Automatisierungstechnik und Antriebe; er gilt als sehr erfolgreich.

"Ohne Rücksicht auf Verluste"

Auf einer Betriebsversammlung habe Konzernchef Joe Kaeser betont, auf Personalengpässe in einzelnen Bereichen müsse reagiert werden. Konkrete Zusagen habe er aber nicht gemacht, berichteten Teilnehmer. Nach Angaben eines Konzernsprechers ist der Personalstand seit Oktober um 60 Stellen gestiegen.

Betriebsrat und IG Metall hoffen derweil auf einen Paradigmenwechsel bei Siemens: Der Konzern solle seine Sparziele nicht mehr „ohne Rücksicht auf Verluste“ durchsetzen, sondern „fantasievolle“ Lösungen suchen, sagte Rudi Lutz von der IG Metall. Bei den Gesprächen über den Stellenabbau im Konzern, die nun beginnen, werde sich zeigen, ob sich die Hoffnung erfülle, heißt es bei den Arbeitnehmervertretern.

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