Siemens-Pläne: Nürnberg soll 1600 Stellen verlagern

27.6.2016, 13:32 Uhr
Stellenabbau im Nürnberger Westen: Im Zuge der Umstrukturierung des Unternehmens will Siemens 2020 rund 1600 Stellen nach Erlangen verlegen.

© Eduard Weigert Stellenabbau im Nürnberger Westen: Im Zuge der Umstrukturierung des Unternehmens will Siemens 2020 rund 1600 Stellen nach Erlangen verlegen.

"Diese Verlagerung trifft Nürnberg hart", sagte Michael Fraas in einer ersten Reaktion auf das Vorhaben, das am Wochenende bekannt wurde. Demnach sollen die rund 1600 Mitarbeiter, die derzeit an der Von-der-Tann-Straße in Nürnberg beschäftigt sind, in vier Jahren auf den neuen Siemens-Campus im Süden Erlangens umziehen. Eine offizielle Bestätigung des Konzerns für den Umzug gibt es bislang nicht.

Auf dem Areal im Westen Nürnbergs sind neben Zentralfunktionen auch Vertriebs- und Service-Einheiten angesiedelt. Fraas warnt: Zusätzlich zu dem bereits im März angekündigten Abbau von rund 750 Stellen im Bereich elektrische Großantriebe gingen Nürnberg mit dem Umzug der Siemens-Direktion weitere Stellen verloren. "Wir müssen jetzt die Zukunftsfähigkeit Nürnbergs als Industriestandort sichern", sagte der berufsmäßige Stadtrat. Dazu sei die Unterstützung der bayerischen Staatsregierung dringend nötig.

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Oberbürgermeister Maly sagte zu der Entscheidung: "Wir sind tief enttäuscht. Siemens hat in Nürnberg viele Wurzeln seiner Entwicklung zum Weltkonzern. Die Stadt tut alles, um der Siemens AG ein guter und verlässlicher Standortpartner zu sein. Nach dem erst vor kurzem verkündeten Abbau von mehreren hundert Stellen im Sektor Large Drive im Werk Vogelweiherstraße ist das für uns eine weitere Hiobsbotschaft, die für den Industriestandort Nürnberg und für die Stadt insgesamt sehr schmerzlich ist."

SPD-Fraktionsvorsitzende Anja Prölß-Kammerer erwartet nun: "Nürnberg hat durch die Verlagerung nicht nur den Wegfall wichtiger und Wertschöpfung bringender Tarifarbeitsplätze zu verzeichnen, sondern auch ein Weniger an Gewerbesteuereinnahmen."

Im März hatte Siemens angekündigt, in der Division Prozessindustrie und Antriebe (PD) Personal abzubauen. Betroffen ist davon zu einem großen Teil das Werk in der Nürnberger Vogelweiherstraße. Die Verhandlungen über den Abbau laufen.

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