Streit bei Playmobil: Mit Flugblättern gegen die IG Metall

26.2.2016, 16:46 Uhr
Streit bei Playmobil: Mit Flugblättern gegen die IG Metall

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Hintergrund ist ein seit fast drei Jahren schwelender Konflikt um die damalige Betriebsratswahl - eine Auseinandersetzung, wie sie gar nicht so selten vorkommt.  Die IG Metall hatte geklagt, ihre eigene Liste mit Gegenkandidaten sei vom Wahlvorstand zurückgewiesen worden.

Das Landesarbeitsgericht Nürnberg hat der Gewerkschaft Recht gegeben: Die damaligen Wahlen waren unwirksam, das Unternehmen ist infolge dessen betriebsratslos, doch es wird zu Neuwahlen kommen. Der von der IG Metall beauftragte Rechtsanwalt Jürgen Markowski von der Kanzlei Manske sieht die Handzettel-Aktion denn auch als Auswuchs des beginnenden Wahlkampfs.

Das Flugblatt, das der Redaktion vorliegt, zeigt ein sinkendes Playmobil-Schiff unter der Flagge der IG Metall. Auf dem Segel sind die Logos von AEG, Metz, Grundig und MAN zu sehen. Daneben schwimmt ein seetüchtiges Spielzeugschiff mit Playmobil-Logo, begleitet von dem Text: "Die IG-Metall hat schon einige Schiffe absaufen lassen, trotz Tarifvertrag und einer Schatztruhe voller Mitgliedsbeiträge".

Die Arbeitgeberseite weist jede Verantwortung für die Provokation von sich. Aus der Belegschaft ist zu hören, dass die bisherige Betriebsratsvorsitzende es verteilt habe. Der zuständige IG Metall-Chef  Reiner Gehring glaubt jedoch, dass die Geschäftsleitung mit im Boot sitzt, direkt an der Seite der bisherigen Betriebsräte. Gehring sagt: „Dass die Geschäftsleitung und der zuletzt agierende Betriebsrat die IG Metall mit allen Mitteln aus dem Betrieb halten wollen, ist nichts Neues.“ Die jetzige Eskalation jedoch wertet er als "beschämend".

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