T-Systems baut massiv ab - vorerst aber nicht in Franken

10.9.2018, 19:11 Uhr
In Nürnberg sind fast 200 Menschen bei T-Systems beschäftigt.

© Oliver Berg/dpa In Nürnberg sind fast 200 Menschen bei T-Systems beschäftigt.

"Wir haben uns geeinigt, dass bis Ende 2020 insgesamt 3765 Stellen abgebaut werden", sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende und Aufsichtsrat von T-Systems Thomas Schneegans nach Verhandlungen mit der Unternehmensleitung dem Handelsblatt. In einer zweiten Welle könnten bei dem IT-Dienstleistern nach diesen Aussagen im kommenden Jahr weitere 1200 Arbeitsplätze zur Disposition stehen. Einschließlich der Beschäftigten, die T-Systems schon freiwillig verlassen haben, will Al-Saleh unter dem Strich in Deutschland 5600 Stellen einsparen.

Für die 3765 Betroffenen der ersten Welle wurde Ende August der "Interessenausgleich und Sozialplan" unterschrieben. Wie Helmut Doser, bei der Gewerkschaft Verdi in Bayern zuständig für den Bereich Telekommunikation und IT, auf Anfrage bestätigte, sind im Freistaat jetzt zunächst sechs kleinere T-Systems-Standorte vor allem im Süden des Landes betroffen. Die drei größeren nordbayerischen Standorte in Nürnberg mit noch 169 Beschäftigten, Bamberg mit 141 Mitarbeitern und Würzburg mit 66 Arbeitnehmern bleiben entgegen der im Frühsommer laut gewordenen Befürchtungen zunächst verschont.

Gewerkschaft bleibt skeptisch 

"Ob das so bleibt, ist offen", sagt Doser. Für die im kommenden Jahr erwartete zweite Welle von Stellenstreichungen, die nach Angaben von Gesamtbetriebsratschef Schneegans kommen wird, wenn es dem Unternehmen wirtschaftlich nicht besser gehe, stehen die Verhandlungen zwischen Unternehmensleitung und Arbeitnehmervertretern erst noch an. Für den Standort Nürnberg zeigte sich Doser aber zuversichtlich, denn von hier aus werde ein stabiler Großkunde betreut, so dass schwer vorstellbar sei, dass diese Arbeit in Nürnberg wegfallen könne. T-Systems selbst äußerte sich bis zum Abend nicht zu der erzielten Einigung.

Insgesamt erwartet das Unternehmen aus den Maßnahmen Einsparungen in Höhe von 600 Millionen Euro. 

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