Werksschließung: Mitarbeiter konfrontieren Schaeffler-Chef

22.11.2016, 17:31 Uhr
Die Mitarbeiter des Herzogenauracher Unternehmens Schaeffler sind aufgebracht.

© dpa Die Mitarbeiter des Herzogenauracher Unternehmens Schaeffler sind aufgebracht.

Die Beschäftigten des Schaeffler-Werks im unterfränkischen Elfershausen (Landkreis Bad Kissingen) haben am Dienstag für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze demonstriert. Nach Angaben von Betriebsratschef Michael Walter beteiligten sich insgesamt rund 450 Beschäftigte an dem Protest im thüringischen Suhl.

Es ist die erste große Protestaktion gegen die geplante Werksschließung. Schaeffler hatte Anfang November überraschend verkündet, das Werk bis Ende 2017 schließen zu wollen und die Jobs nach Schweinfurt, Portugal und in die Slowakei zu verlagern. Die Mitarbeiter sind aufgebracht, weil Schaeffler ihnen eigentlich eine Beschäftigungsgarantie bis 2020 gegeben hatte. Dafür arbeiten sie nach Angaben des Betriebsrats bereits seit 10 Jahren 40 Stunden pro Woche, werden aber nur für 35 bezahlt.

Die Mitarbeiter demonstrierten Walter zufolge mit Transparenten und Trillerpfeifen neben dem Tagungshotel. Neben rund 250 Mitarbeitern aus Elfershausen hätten sich 20 Arbeiter aus den anderen beiden unterfränkischen Schaeffler-Werken und 170 Betriebsräte aus ganz Deutschland beteiligt.

Der Vorstandsvorsitzende Klaus Rosenfeld habe angesichts der unangekündigten Aktion um Verständnis geworben: Der globale Markt und die Schwäche der Industriesparte ließen Schaeffler keine andere Option. Für die Mitarbeiter habe er Verständnis. "Aber davon können sie sich ja nichts kaufen", sagte Walter.

Nach Ende des Protests seien die Mitarbeiter nach Hause zurückgekehrt, sagte Walter weiter. Der Betriebsrat werde sich nun die Berechnungen des Unternehmens zum Standort Elfershausen vorlegen lassen und prüfen, ob diese realistisch seien.

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