WM und Sonne: Bayerische Brauer in bester Stimmung

15.6.2018, 05:46 Uhr
Die Freiluft-Saison ist in vollem Gang. Und die Brauereien in Bayern können sich über geringe Absätze definitiv nicht beschweren.

© dpa Die Freiluft-Saison ist in vollem Gang. Und die Brauereien in Bayern können sich über geringe Absätze definitiv nicht beschweren.

"Es hat Jahre gegeben, in denen mussten wir uns wesentlich mehr von der WM erhoffen als dieses Mal": Walter König, Geschäftsführer des Bayerischen Brauerbundes, ist tiefenentspannt. Denn schon jetzt zeigt sich: Die Brauer im Freistaat steuern 2018 auf ein veritables Absatzplus zu. Dazu trägt mehr bei als das Treffen der weltbesten Kicker in Russland. Zum Beispiel das Wetter. Nach einem langen Winter wurde in der Woche nach Ostern von einem Tag auf den anderen die Freiluftsaison eröffnet - und hält mit sommerlichen Temperaturen fast ununterbrochen bis heute an, freut sich König. Das hat der Branche enorm geholfen, gemäß der alten Brauerweisheit: Gutes Wetter, guter Absatz.

In den ersten vier Monaten verkauften die über 620 Brauereien im Freistaat 6,5 Prozent mehr Bier als im Vorjahreszeitraum. Allein im April ist der Absatz im Vergleich zum April 2017 König zufolge um 17 Prozent nach oben gesprungen. Einige Unternehmen vermeldeten dem Brauerbund zufolge den höchsten Absatz in einem einzigen Monat, seit sie Bier verkaufen. Auch die Pyraser Landbrauerei spricht von "hervorragenden" Geschäften im April und Mai. Und die Weltmeisterschaft soll den Mittelfranken noch einmal ein "merkliches Plus" bescheren, hofft Pyraser-Sprecher Alexander Schwab.

WM treibt die Absätze weiter hoch

Laut Leo Wagner, Verkaufsleiter bei der Kaiser Bräu in Neuhaus, sorgen Großereignisse wie die Fußball-WM bei den meisten Brauereien für eine Belebung des Absatzes. Bei den "richtig großen" Public-Viewing-Veranstaltungen sei das mittelständische Unternehmen zwar nicht dabei, doch auch Kaiser Bräu spüre ein Verkaufsplus - verursacht durch die Gastronomie und die "vielen privaten WM-Studios", so Wagner. Dass die Brauer in den nächsten Wochen wegen der WM besonders viele Flaschen füllen können, das zeichnet sich schon ab. Denn der Großhandel hat - vor allem bei den größeren Brauereien - bereits ordentlich bestellt, um für die WM genug Vorrat zu haben, so König.

Bei den kleineren Brauereien, die in einem begrenzteren Radius liefern, läuft das Geschäft jetzt an. Den rosigen Aussichten zum Trotz, eine Sorge treibt die Brauer um: der drohende Leergut-Engpass. Wenn die Kunden nämlich mehr Kästen als sonst aus den Getränkemärkten schieben, diese aber nach dem Genuss des Inhalts lieber erst einmal im Keller verstauen als zurückzugeben, dann können die Braumeister ihren Gerstensaft nicht mehr abfüllen.

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