Wöhrl-Vorstand verteilt Glühwein bei Mahnwache

30.11.2016, 20:37 Uhr
Bei der Mahnwache vor dem Wöhrl-Modehaus am Weißen Turm in Nürnberg tauchte überraschend auch der Wöhrl-Vorstand auf und spendierte Glühwein.

© Michael Matejka Bei der Mahnwache vor dem Wöhrl-Modehaus am Weißen Turm in Nürnberg tauchte überraschend auch der Wöhrl-Vorstand auf und spendierte Glühwein.

Mit einer Mahnwache fordern sie Stellen- und Standortgarantien noch vor Einstieg eines für den Bestand des Unternehmens unverzichtbaren Investors. Das Management will bis spätestens Ende Januar 2017 einen neuen Kapitalgeber präsentieren. Bis dorthin werde man keine solchen Entscheidungen treffen, weil man einem Investor nicht vorgreifen werde.

Der Wöhrl-Vorstand, der am Mittwoch überraschend bei der Mahnwache in Nürnberg auftauchte und den Mitarbeitern Glühwein offerierte, wies zudem Vorwürfe von ver.di zurück, das bisherige Restrukturierungskonzept beschränke sich auf einen Personalabbau, sei insgesamt aber "inhaltsarm". Das Sanierungskonzept umfasse einen umfangreichen Maßnahmenkatalog mit insgesamt 15 Punkten, so Wöhrl-Vorstand Christian Gerloff. Dabei handle es sich sowohl um Maßnahmen zur Kosteneinsparung und Effizienzsteigerung als auch um Maßnahmen zur Verbesserung des operativen Geschäfts der Modehäuser.

Die Gewerkschaft fürchtet dagegen weitere Filialschließungen und einen starken Stellenabbau in der Zentralverwaltung. Neben der ablehnenden Haltung zu konstruktiven Gesprächen mit ver.di kritisiert man seitens der Gewerkschaft insbesondere, dass die Sanierungsvorschläge der Unternehmensleitung "weitestgehend auf Einmaleffekte basieren“, so Dominik Datz von ver.di.

"Konkrete Visionen, wie man dauerhaft im umkämpften Textileinzelhandel auch im operativen Geschäft bestehen möchte, sind bisher nicht formuliert", so Datz weiter. Auch der Vorschlag der Arbeitnehmervertreter, die Ideen der Beschäftigten zur Modernisierung zu nutzen, sei bisher nicht aufgenommen worden.

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