Wissenstransfer zwischen Uni und Sport
12.12.2012, 16:05 UhrDie NZ befragte den Kanzler der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Thomas A.H. Schöck, nach der Bedeutung dieser Kooperationen für die gesamte Universität.
NZ: Herr Schöck, was bedeuten denn diese Kooperationen für die FAU?
Thomas A.H. Schöck: Die Universität ist nicht mehr der Elfenbeinturm, als der sie früher gern bezeichnet worden ist, sondern sie öffnet sich. Und sie ist die Universität der Metropolregion, insbesondere der Region Fürth-Nürnberg-Erlangen. Deswegen stellen wir unsere Kompetenzen natürlich auch zur Verfügung.
NZ: Was ja für die Außendarstellung auch durchaus hilfreich ist...
Schöck: Absolut. Heutzutage lebt die Universität, wie gesagt, nicht mehr im Elfenbeinturm, sondern in der Gesellschaft, und da gehört der Sport ganz entschieden dazu. Wir sind ja auch eine der ersten Hochschulen des Spitzensports gewesen, zusammen mit dem Akademischen Hochschulverband. Wir öffnen uns natürlich auch dem Leistungssport.
NZ: Hat so etwas auch Auswirkung im Wettbewerb um Studenten?
Schöck: Die Studenten nehmen wahr, dass wir solche Dinge machen, und ich denke, das erhöht die Bereitschaft, uns auch sonst ernst- und wahrzunehmen.
NZ: Die Universität wird in erster Linie durch Steuermittel finanziert. Einige der Kooperationen bestehen mit kommerziellen Einrichtungen und Vereinen. Wie lässt sich das vereinbaren?
Schöck: Das ist aus meiner Sicht überhaupt kein Problem, weil es der gesetzliche Auftrag der Universität ist, Wissenstransfer zu leisten. Das ist ebenso ein Wissenstransfer, wie wenn wir bei Siemens in der Medizingeräte-Entwicklung mitforschen und -arbeiten und unsere Ergebnisse anwenden. Das ist die Kooperation mit einem Unternehmen, und das gehört auch zu unserem gesetzlichen Auftrag.
NZ: Auch von der Finanzierung her?
Schöck: Es ist ja nicht so, dass wir große Mengen Geld hineinpumpen, sondern wir bringen unsere Leistungen ein, unsere Kenntnisse, unsere Kompetenzen. Professor Lochmann ist ja ein exzellent ausgewiesener Fachmann auf diesem Gebiet, Herr Frauenberger ebenfalls, und sie arbeiten hier auch an der Entwicklung des Vereins SpVgg Greuther Fürth mit. Der Verein ist ein Unternehmen, und es gibt viele andere Unternehmen, mit denen wir auch zusammenarbeiten. Insofern sehe ich da kein fundamentales Problem.
NZ: Welche Affinität haben Sie selbst zum Sport?
Schöck: Ich habe, seit ich mich erinnern kann, immer Sport getrieben. In Lauf im Turnverein, in Nürnberg im Schwimmverein, dann immer Fußball spielend in Betriebsmannschaften. Die wohl Prominentesten, gegen die ich gespielt habe, waren Sammy Drechsel und Nationalspieler Bernd Patzke. Beide haben in dem Spiel, in dem ich Verteidiger war, kein Tor geschossen. Aber ich habe auch mal Rugby gespielt und muss sagen, das finde ich immer noch eine der schönsten Sportarten überhaupt. Jetzt mache ich Nordic Walking, Langlaufen und Schwimmen.
NZ: Was ist der Reiz am Rugby?
Schöck: Das ist ein offener Kampf, Mann gegen Mann, aber mit großer Fairness. Als ich mich beim Rugby umgezogen habe, haben manche ihre Zähne rausgenommen. Als ich fragte, wo sie die Zähne verloren hätten, war das beim Basketball passiert, dem vermeintlich körperlosen Spiel. Rugby ist etwas ganz anderes als American Football, das mag ich überhaupt nicht.
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