Zeidler und Bienen Pate für neuen Waldspielplatz in Feucht

14.8.2014, 20:29 Uhr
Zeidler und Bienen Pate für neuen Waldspielplatz in Feucht

© Lorenz Märtl

Der Anspruch an die Planer hatte den Ansatz, dass man einen Spielplatz im Wald schaffen wollte, der möglichst wenige Eingriffe in den Baumbestand erforderlich machte. Umfangreiche Voruntersuchungen durch Fachleute sorgten für die Voraussetzungen, dass nur wenige Bäume gefällt wurden, die entweder krank oder nicht mehr standsicher waren. Und wie in Feucht für Bäume in öffentlichen Bereichen üblich, wurde der gesunde Bestand katalogisiert und mit Nummern versehen.

In den Wald werden nun die einzelnen Bereiche des Waldspielplatzes integriert: ein Bereich für Kleinkinder, ein weiterer für die größeren Kinder und als Abschluss des Ganzen ein eigener Bolzplatz.

Die robusten Spielgeräte entstehen aus widerstandsfähigem Robinienholz.

Die robusten Spielgeräte entstehen aus widerstandsfähigem Robinienholz. © Lorenz Märtl

Die Spielplatzbereiche sind so konzipiert, dass sich jeweils ein Parcours ergibt, der die Spielfreude der Kinder anspricht und den Entdeckersinn weckt. Die beiden Landschaftsarchitekten lassen einen Ort entstehen, an dem Kinder bewusst Momente der Gegenwärtigkeit von Raum und Zeit erleben und ihre Kreativität und Phantasie frei entfalten können.

Weil die Zeidler untrennbar mit Feucht verbunden sind, zieht sich das Thema wie ein roter Faden durch die ganze Maßnahme. Die Natur, in der sich die Bienen bewegen, wurde bewusst in das Konzept integriert. Der Platz soll naturnah bleiben, die Spielgeräte, die individuell mit der auf diesem Gebiet europaweit führenden Firma Kukuk aus Stuttgart entwickelt wurden, einen direkten Bezug zur Natur und den Bienen haben. Bereits aufgebaut, konnte man ein Klettergerät auf dem Kleinkinderspielbereich bewundern, das an einen Bienenkorb erinnert. Wenige Meter weiter werkelt ein Kukuk-Mitarbeiter an einer Wipp-Figur, die eine ruhende Biene darstellt. Immer wieder taucht das Waabenmotiv auf, findet man in den Geräten Blumen- und Blattformen wieder.

Das Thema Zeidler und Biene taucht innerhalb des Spielplatzes immer wieder auf. Hier entsteht ein Wipp-Gerät in Form einer Biene.

Das Thema Zeidler und Biene taucht innerhalb des Spielplatzes immer wieder auf. Hier entsteht ein Wipp-Gerät in Form einer Biene. © Lorenz Märtl

Man konnte sich überzeugen, dass dieser Spielplatz in allen Bereichen die Bewegung herausfordern wird: Klettern, Hangeln, Hüpfen oder Balancieren sind nötig, um sie zu erobern. Vor allem der Bereich für die größeren Kinder wartet mit einigen Überraschungen und Herausforderungen auf, bietet Plattformen, Stege, Netze, Röhren und Seile.

Für die Spielgeräte wird ausschließlich splintfreies Robinienholz (falsche Akazie) verwendet, das sich durch eine hohe natürliche Dauerhaftigkeit auszeichnet und deshalb ohne Imprägnierung im Außenbereich eingesetzt werden kann.

Die Robinie, so die Fachleute, beginnt nach wenigen Jahren mit der Einlagerung von Gummi- und Gerbstoffen, die das Holz von innen schützen (zeitige Verkernung). Zudem machen das im Robinienholz enthaltene Robinethin und das Dihydrorobinethin immun gegen Pilze und Insekten, die das Holz schädigen könnten. Das natürliche Verstopfen der Gefäße entzieht Ungeziefer und Schädlingen die Nahrungsgrundlage. Darüber hinaus weist die Robinie eine sehr hohe Biegefestigkeit bei Beanspruchung auf, was sie zusätzlich zu einem idealen Holz für die Spielgeräte macht. Die Erfahrungen zeigen, dass auch nach Jahren die Abnutzung der Holzbauwerke durch springende, hüpfende und kletternde Kinder und Jugendliche sehr gering ist.

Und weil die Natur hautnah erleb- und erfahrbar werden soll, ist der umgebende Wald mit eingebunden. Wege werden nur angedeutet, wohl wissend, dass sich die Nutzer nach und nach die eigenen und vor allem die schnellsten Wege von Spielgerät zu Spielgerät suchen werden.Bürgermeister Konrad Rupprecht zeigte sich sehr beeindruckt und machte deutlich, dass dies ein idealer Spielplatz sei, den man gut erreichen könne. Er ist zwar in Zusammenhang mit dem „Parkside“ zu sehen, aber für alle Kinder offen. Den Löwenanteil der Kosten trägt Parkside-Investor Hans-Günter Krauß, geschäftsführender Gesellschafter der Firma Krauß Verpachtungen GmbH & Co. KG.

Die reinen Baukosten sind auf 300.000 Euro veranschlagt. Die offizielle Inbetriebnahme und Eröffnung des neuen Spielplatzes ist für die erste Septemberhälfte eingeplant.

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