Zwei Tage lang wird gefeiert

Ehemaliges "Treibhaus" startet neu durch: Das will die Pianobar Nürnberg bieten

Andrea Munkert

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11.6.2024, 09:28 Uhr
Dieses Haus kennt fast jeder Mensch in Nürnberg: Lange war hier das "Treibhaus" als Institution beheimatet. Vor gut einem Monat herrschte noch die Baustelle vor, aber erste Logos der neuen Pianobar sind schon zu erkennen gewesen.

© Andrea Munkert Dieses Haus kennt fast jeder Mensch in Nürnberg: Lange war hier das "Treibhaus" als Institution beheimatet. Vor gut einem Monat herrschte noch die Baustelle vor, aber erste Logos der neuen Pianobar sind schon zu erkennen gewesen.

Das "Café Treibhaus", da in dem Eckhaus, das so hervorsticht in der Karl-Grillenberger-Straße, kennt nahezu jeder junge und ältere Nürnberger. Generationen haben dort ihren Kaffee oder abends ein Bier getrunken, die Zeit auf der Terrasse in die Sonne blinzelnd verstreichen lassen, gute Gespräche geführt. Es war eine Anlaufstelle, eine sichere Bank für fränkisches Bier, eine gastronomische Institution in der Stadt. Einige Monate war hier nun geschlossen - der Neuanfang wurde vorbereitet.

Bis 2017 war das "Treibhaus" mehrere Jahrzehnte lang in der Hand einer Gruppe Gastronomen, die in den 90ern und 2000ern auch lokale Institutionen wie den "Starclub" oder die "Ruhestörung" eröffneten. 2017 übernahmen laut unseren Archiven Berkant Özananar, der auch den "Wurstdurst"-Foodtruck betrieb, und seine Schwester Pinar als Pächter. In der Küche stand mit der Übernahme Koch Andreas Binder, der, wie auch Barchef Klaus Binder und Özananar, im (ehemaligen) "Restaurant Sebald" bei Bernd Sperber sein Handwerk gelernt hat.

Die letzten Betreiber der Karl-Grillenberger-Straße 28 wollten nicht mehr - so kamen sie ins Gespräch mit dem Neuen am Start, einem in Nürnberg bekannten Gastronomen. "Die Stadt ist sooo cool", gab Ugur Sarkici Anfang März ein erstes Gefühl preis. "Die Terrasse des Treibhauses hab ich geliebt", fügt er hinzu. Daher hat er keine Sekunde gezögert, wollte das so bekannte Areal unter seine gastronomische Ägide bringen.

In den vergangenen Monaten ist viel passiert in dem Bar-Areal in der Karl-Grillenberger-Straße 28 und auch an dessen Fassade. Das einprägsame Namensschild des "Treibhauses" ist verschwunden, "Pianobar" leuchtet fortan in warmen Gelb in die nächtlichen Straßen hinein. Auch im Inneren wurde das vergangene Leben wieder hervorgekrempelt.

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"Es hat sich sogar mehr geändert, als wir zu Beginn dachten", erzählt Sarkici. Der Grund dafür ist ein spektakulärer Fund. "Wir haben an der Wand ein Kunstwerk entdeckt", sagt er begeistert. Daraufhin habe er sich mit der Vergangenheit des Gebäudes beschäftigt. Vor dem Nationalsozialismus sei hier eine Piano-Bar beheimatet gewesen.

Das Gemälde wurde restauriert und versiegelt. "Wir wollen damit der Stadt auch etwas zurückgeben", sagt Sarkici. Was auf dem Gemälde dargestellt ist, können die Gäste der neuen "Piano Bar" nun selbst entdecken, denn das Eröffnungsdatum steht fest: am Freitag, 14. Juni, und am Samstag, 15. Juni. "Es wird am Freitagvormittag mit Brunch beginnen, ab 14 Uhr wird Benny anfangen, die Hütte heiß zu machen. Am Abend gibt es zu den leckersten Smashed Burgern der Stadt", lädt Sarkici ein.

Ab 18 Uhr tritt das Nürnberger DJ-Urgestein Dr. Rockwell an die Decks und versorgt die Gäste von 18 Uhr bis open End mit seinen gewohnt vielseitige Sets aus dem Spektrum des HipHop. Außerdem werden die ersten Spiele der EM ausgestrahlt. Am Samstag kommt dann ab 14 Uhr Akzenth zum Zuge, ein bekanntes Künstler-/DJ-Trio, sorgt für housigen, loungigen und fetzigen Sound.

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Als eine Art Gegenstück zum stimmungsvollen historischen Wandgemälde wollte Sarkici eine andere Wand von einem Nürnberger Grafitti-Künstler gestaltet werden. "So verbinden wir Alt und Neu und schlagen die Brücke zwischen der Vergangenheit und unserem Jetzt", sagt der neue Betreiber, der sich daher auch auf den ehemaligen Namen "Pianobar" festgelegt hat.

Neues Erscheinungsbild, neue Karte

"Selbstverständlich wird es eine neue Karte geben." Die über Jahre hinweg beliebten Klassiker der Karte des "Treibhauses" müssten weichen. Stattdessen sollen künftig Smashed Burger und Cocktails auf der Karte der "Pianobar" stehen. Der Brunch mit unterschiedlichen Spezialitäten werde allerdings bleiben. Abends solle dann auch mit Barbetrieb und Musik richtig Partystimmung in der "Pianobar" aufkommen - die Bar wird also auch ein Ort zum Feiern.

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