Neueröffnung

Ein Traum in Rosa: Neue Konditorei in Nürnberg serviert griechische Torten in besonderem Ambiente

Jannik Westerweller

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6.2.2024, 09:19 Uhr
Christina Kaloumenou und Georgios Aslanidis leben ihren Traum in Rosa.

© Jannik Westerweller / Erika Balzer / Collage: nordbayern.de Christina Kaloumenou und Georgios Aslanidis leben ihren Traum in Rosa.

Die Konditorei mit Café "Crème de la crème" ist schon von außen ein echter Hingucker: Komplett in Gold und Rosa gehalten ist der Laden an der Johannisstraße 64 kaum zu übersehen. Innen erwarten die Gäste Sitzmöbel aus Samt, edle Spiegel, Blumenranken und sogar ein Baum in Kirschblütenoptik. Seit Dezember 2023 betreiben Christina Kaloumenou und Georgios Aslanidis das Café gegenüber dem Johannisfriedhof, direkt an der gleichnamigen Tram-Haltestelle. Wir haben die beiden in ihrem Café besucht.

Vor der Kuchenvitrine steht ein älteres Ehepaar und lässt sich beraten. Sie schwanken zwischen Sokolatina und Serano, griechischen Schokoladentorten, Vanille-Milfei und verschiedenen anderen Torten, die von Schokoriegeln inspiriert sind. Das ältere Paar will etwas Neues probieren. Sie bestellen "Lila Pause" und "Oreo".

Auch deftige Spezialitäten gibt es im "Crème de la crème", beispielsweise griechische Pizza, Würstchen-Rollen oder Kourou-Fetataschen. Alle Snacks, Kuchen und Torten werden in der eigenen Backstube gebacken. Lediglich die Baklava und Petit Fours in verschiedenen Geschmacksrichtungen kaufen Christina Kaloumenou und Georgios Aslanidis aus Griechenland.

"Als wir im August in Griechenland waren, haben wir keinen Urlaub gemacht. Wir haben nach Lieferanten gesucht", erzählt uns Aslanidis. "Das ist das beste Baklava, das ich im ganzen Balkan gefunden habe."

Christina Kaloumenou schneidet Torte für ihre Gäste, Georgios Aslanidis setzt einen griechischen Mokka auf. "Ich räume nur ganz schnell auf", sagt Aslanidis. "Es passiert immer wieder, dass die Tür in wenigen Minuten ständig aufgeht und auf einmal stehen hier zehn Leute drin."

"Zum Wohl", sagt er, als er einen griechischen Mokka serviert. "Wir in Griechenland sagen auch beim Kaffeetrinken 'zum Wohl', auch wenn es hier nicht üblich ist", erklärt er. Immer wieder witzelt er, als er seinen Gästen Torten bringt: "Hast du eine Insulinspritze dabei? Die brauchst du danach!"

Vom neuen Café seien die Gäste begeistert: "Heute sind die Vitrinen schnell leer geworden", erzählt Aslanidis lachend. Der Grund dafür sei die große Auswahl an authentischen griechischen Torten, die es sonst so nirgendwo in Nürnberg gäbe. "Jemand hat mal einen Hocker genommen, sich vor die Vitrine gesetzt und gesagt: 'Ich setze mich jetzt erstmal hin!'"

Künftig wollen sie auch Themenwochen im Café veranstalten, passend zur Jahreszeit und bestimmten Anlässen. Beispielsweise erwartet ihre Gäste zum Valentinstag ein Special mit Herzen und Rosen. Dabei soll es Kuchen in Herzform geben und sogar heiße Schokolade und Tee sollen dann in herzförmigen Tassen serviert werden.

Liebe geht durch den Magen

Seit 18 Jahren backt Christina Kaloumenou leidenschaftlich. "Damals in Griechenland ist die gesamte Nachbarschaft zu ihr gekommen und sie hat Kuchen verteilt", erzählt Aslanidis, der immer wieder für seine Partnerin übersetzt. Als sie sich in Deutschland kennengelernt haben, habe er mitbekommen, wie viel sie beim Backen experimentiert und ihre Rezepte verfeinert.

Georgios Aslanidis habe sich bereitwillig als Testesser angeboten: "Ich hatte mit Patisserie nichts zu tun - außer Süßes zu essen", erzählt er lachend. Seit er sie kennt, habe er zugenommen. Liebe geht eben durch den Magen. "Zuhause habe ich schon alles gegessen. Aber seit wir die Konditorei haben, macht sie ja auch immer wieder neue Sachen." Diese probiere er natürlich auch. "Aktuell bin ich bei Plätzchen. Ich habe das Gefühl, ich esse jeden Abend ein halbes Kilo."

Das rosa Wohnzimmer

Den Traum von der eigenen Konditorei hatte Kaloumenou schon lange. "Ihr Traum ist auch mein Traum geworden", erzählt er. Sie wollte einen Ort schaffen, "wo es so gemütlich ist wie im eigenen Wohnzimmer."

Angefangen hätten die konkreten Planungen mit dem Schild, das prominent im Laden hängt. Nach und nach sei immer mehr Dekoration dazugekommen, von April bis Oktober suchten die beiden nach extravaganten Dekoartikeln - natürlich alle in Rosa und Gold.

"Irgendwann hat sie gesagt, dass sie einen Baum im Café möchte - dann habe ich nach einem Baum gesucht", erzählt Aslanidis. "Auch wenn jemand fragt, woher wir das alles haben, würde ich es nicht verraten. Auch nicht gegen Geld. Ich habe dafür geschuftet."

Nun sei es fast wie in ihrem eigenen Wohnzimmer: "Rosa ist es schon", lacht Georgios Aslanidis. Aber die Blumen fehlen. Vielleicht pflücke ich einfach ein paar Blumen für sie."

"Wir haben es gemeinsam aufgebaut - die ganze Familie", betont Kaloumenou. Auch ihre jüngste Tochter Sofia (14), hilft regelmäßig im Laden, hat Spaß am Backen. Schließlich wurde ihr die Patisserie in die Wiege gelegt: Gemeinsam mit ihrer Mutter war Sofia schon beim Backen in einer griechischen Zeitschrift für Gastronomie zu sehen. Zehn Jahre später haben Kaloumenou und Aslanidis jetzt ihr eigenes Café - ein wahr gewordener Traum in Rosa.

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