Bohnen, Linsen und Co.

Vielseitig und gesund: Alles rund um Hülsenfrüchte

16.2.2022, 09:39 Uhr
Vielseitig und gesund: Alles rund um Hülsenfrüchte

© Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

Linsen, Bohnen, Kichererbsen und Co. sind supergesund und für die Ernährung weltweit von so großer Bedeutung, dass die Vereinten Nationen den Hülsenfrüchten einen eigenen Tag widmen. Zeit, einige Dinge um Gepupse und so zu (er)klären.

Was ist eigentlich eine Hülsenfrucht?

Eigentlich bezieht sich die Bezeichnung auf das Äußere, die Hülse. Denn das ist die Frucht. Doch häufig wird das Wort für etwas anderes verwendet: In der Ernährung sind damit meist die Samen gemeint, die in der Hülse heranreifen und dann überreif geerntet und getrocknet werden.

Die botanische Familie der Hülsenfrüchte beeindruckt ob ihrer Vielfalt und Größe: Mehr als 13.000 Arten gehören dazu. Bäume, Sträucher, Stauden und Kräuter, nahezu weltweit vertreten. Übrigens: Auch Erdnüsse sind botanisch gesehen Teil der Hülsenfrucht-Großfamilie - und keine Nüsse.

Sind Bohnen und Co. gesund?

Ja. Ernährungsphysiologisch gesehen sind sie top: viel Eiweiß, einiges an Ballaststoffen, Mineralstoffen und Vitaminen, wenig Fett. Da Hülsenfrüchte oft relativ lange gekocht werden müssen, enthalten sie dann allerdings kaum noch hitzeempfindliche Vitamine wie die B-Vitamine. Roh verzehren? In der Regel keine gute Idee, da die meisten ungegart gesundheitsschädliche Stoffe enthalten.

Aber was ist mit Blähungen?

"Es gibt Gerüchte, dass Hülsenfrüchte - in Mengen genommen - nicht gut bekommen. Das macht ja nichts, ich finde das fein. Warum soll man nicht auch mal ein Blähboy sein?", witzelte einst Komiker Heinz Erhardt darüber, dass Hülsenfrüchte als Furztreiber gelten.

Tatsächlich enthalten Bohnen und Co. einige unverdauliche Bestandteile wie etwa bestimmte Mehrfachzucker. Diese können Blähungen verursachen. Wer regelmäßig Hülsenfrüchte ist, trainiert damit das Verdauungssystem, und das Gepupse wird in der Regel weniger. Man tut außerdem gut daran, Hülsenfrüchte vor dem Kochen zu waschen und sie ausreichend lange zu garen.

Seit wann bauen Menschen sie zum Essen an?

Verschiedene Hülsenfrüchte werden zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt gezählt. Der Anbau von Erbsen etwa ist ab ungefähr 8000 vor Christus belegt. Die Linse ist seit Beginn des Ackerbaus eine
wichtige Nutzpflanze.

In Griechenland fand man Reste von Linsen aus der Zeit um 6000 bis 5000 vor Christus. Im alten Ägypten waren sie eines der Grundnahrungsmittel. Bei der Kichererbse wird vermutet, dass sie bereits vor 8000 bis 10.000 Jahren kultiviert wurde. Sie verbreitete sich vom vorderen Orient aus über Griechenland und Italien in Europa.

Und warum feiern die Vereinten Nationen nun gerade diese Pflanzen?

Nicht nur den Verzehr, sondern auch den Anbau von Hülsenfrüchten bewerten Experten insgesamt positiv. Bauern auf allen Kontinenten können sie verkaufen oder selbst verbrauchen. Das trägt nach
Überzeugung der Welternährungsorganisation FAO zu Ernährungssicherheit und wirtschaftlicher Stabilität bei.

Kichererbsen, Kidneybohnen, Erbsen, Rote Linsen, Weiße Bohnen und Tellerlinsen: Sie alle sind supergesund und für die Ernährung weltweit von großer Bedeutung.

Kichererbsen, Kidneybohnen, Erbsen, Rote Linsen, Weiße Bohnen und Tellerlinsen: Sie alle sind supergesund und für die Ernährung weltweit von großer Bedeutung. © Silas Stein/dpa

Zudem werde die Bodenfruchtbarkeit durch die Nutzung der stickstoffbindenden Eigenschaften von Hülsenfrüchten verbessert, die Abhängigkeit von synthetischen Düngemitteln somit verringert. Herstellung und Anwendung von Kunstdünger belasten nämlich die Umwelt - Hülsenfrüchte könnten somit zum Klimaschutz beitragen.

Mehr Informationen in unserer Rubrik Essen und Trinken!

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