Treuchtlingen: Rund 4000 Liter Gift im Boden

9.7.2019, 18:22 Uhr
Treuchtlingen: Rund 4000 Liter Gift im Boden

© TK-Archiv/Patrick Shaw

Nach Angaben von Landratsbüroleiter Jürgen Simon wurde die Fachstelle für Wasserwirtschaft am 25. April von der Polizei informiert, dass Jugendliche neun Tage zuvor in die Halle der einstigen Firma KB eingedrungen waren, auf deren Areal das neue Feuerwehrhaus entstehen soll. Dort hätten sie die Ablassvorrichtungen von fünf Kunststofftanks mit insgesamt 4000 Litern Restflüssigkeit aus der Abwasseranlage sowie Säuren und Laugen von Chrom-3 geöffnet. Diese hätten sich auf dem Pflaster verteilt und seien versickert.

Wie stark der Boden verseucht wurde, hat das Ingenieurbüro KP aus Gunzenhausen laut Landratsamt am 8. Mai mittels Rammkernsondierungen ermittelt. Das Wasserwirtschaftsamt komme auf dieser Grundlage zu dem Ergebnis, dass "Belastungen mit Chromverbindungen vorliegen", die "im anstehenden Ton nicht eluierbar sind". Das heißt, dass die Stoffe aus der unter der künstlichen Auffüllung liegenden Tonschicht nicht gelöst oder verdrängt werden können.

Der belastete Bereich ist dem Landratsamt zufolge bis in drei Meter Tiefe grundwasserfrei und wurde gegen Niederschlagswasser versiegelt. Ein Einstau sei "unwahrscheinlich". Da der Aushub für den Neubau ohnehin zu begutachten ist, seien "aus wasserwirtschaftlicher Sicht momentan keine Sofortmaßnahmen zu veranlassen". Nach Angaben des Hallenbesitzers wurden inzwischen alle weiteren dort gelagerten Flüssigkeiten entsorgt. Gegen die mutmaßlichen Täter ermittelt die Staatsanwaltschaft.

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