Wegen Löschschaum

Boden und Wasser verseucht: Sanierung von US-Flugplatz bei Ansbach beginnt

10.4.2024, 08:40 Uhr
Die gesundheitsschädlichen Chemikalien auf dem Militärflugplatz - früher PFC abgekürzt - stammen aus Feuerlöschschaum, den die US-Armee früher auf dem Gelände benutzt hat.

© Daniel Karmann/dpa/Symbolbild Die gesundheitsschädlichen Chemikalien auf dem Militärflugplatz - früher PFC abgekürzt - stammen aus Feuerlöschschaum, den die US-Armee früher auf dem Gelände benutzt hat.

Auf dem Militärflugplatz Katterbach Airfield bei Ansbach in Mittelfranken sollen am Mittwoch (10.00 Uhr) Arbeiten zur Beseitigung von verseuchtem Boden und Wasser beginnen. Auf dem von der US-Armee genutzten Gelände wurde 2014 im Bereich des ehemaligen Feuerlöschübungsplatzes eine Belastung mit sogenannten per- und polyfluorierten Chemikalien (PFAS) festgestellt.

Seitdem hatte sich die Erstellung eines Gutachtens zum genauen Schaden nach Angaben der Stadt Ansbach mehrere Jahre hingezogen, da die US-Armee mehrere Fristen verstreichen ließ. Seit Juli 2023 liegt ein Gutachten vor, und im September vergangenen Jahres folgte schließlich der Auftrag zum Bau einer Filteranlage für das Grundwasser. Die Anlage soll laut Stadt sicherstellen, dass die Menge an belastetem Grundwasser, das nach außen dringt, verringert wird. Langfristig soll die Qualität des Grundwassers dadurch verbessert werden.

Die gesundheitsschädlichen Chemikalien auf dem Militärflugplatz - früher PFC abgekürzt - stammen aus Feuerlöschschaum, den die US-Armee früher auf dem Gelände benutzt hat. Auch andere Militärstandorte in Bayern sind kontaminiert, darunter der Bundeswehr-Flughafen in Manching bei Ingolstadt, der ehemalige Fliegerhorst Penzing (Landkreis Landsberg am Lech) und der Nato-Flugplatz im oberbayerischen Neuburg.

Eine Bürgerinitiative beklagt seit Längerem Schäden für Teich- und Landwirte in der Region durch die Belastung mit den Chemikalien. Zugleich fordert sie eine umfassende Beseitigung des belasteten Bodens.

Das bayerische Umweltministerium zählte in einem Bericht 2022 mehr als 30 PFAS-Fälle mit Altlasten im Freistaat, zudem 24 Fälle mit unbekannter Quelle sowie fast 60 Verdachtsfälle. Die meisten mit PFAS belasteten Gebiete gibt es demnach in Oberbayern. Der überwiegende Teil der Fälle lässt sich dabei auf Chemikalien aus Löschschaum zurückführen.