Habgier als mögliches Mordmotiv

Ehemann betäubt und verbrannt? Prozessauftakt in Bayern beginnt - 34-Jährige angeklagt

20.5.2024, 19:38 Uhr
Einer Frau wird vorgeworfen, ihren Ehemann unter Schlafmittel gesetzt und anschließend die Wohnung angezündet zu haben.

© Karl-Josef Hildenbrand/dpa / Stefan Puchner/dpa Einer Frau wird vorgeworfen, ihren Ehemann unter Schlafmittel gesetzt und anschließend die Wohnung angezündet zu haben.

Weil sie ihren Ehemann heimtückisch und aus Habgier durch einen Brand getötet haben soll, muss sich eine 34-Jährige ab Dienstag (9 Uhr) vor dem Landgericht Memmingen wegen Mordes verantworten. Der 38-Jährige starb laut Anklage im Mai vergangenen Jahres an einer Rauchgasvergiftung in der gemeinsamen Wohnung des Paares in Memmingen.

Die Angeklagte soll nach Angaben der Ermittler ihrem Opfer zunächst Schlafmittel als angeblich fruchtbarkeitssteigerndes Medikament untergejubelt haben. Nach dem Einsetzen der Wirkung soll sie mehrere Kleidungsstücke sowie eine Matratze angezündet und die Wohnung verlassen haben. Der Rauch, der sich wegen des entstandenen Glimmbrandes entwickelte, soll den Mann getötet haben.

Die Angeklagte soll das von Anfang an so beabsichtigt haben. Wie es in der Anklage heißt, sei Habgier der Grund für die Tat, die sie als Unfall dazustellen versucht habe. Als Erbin und Begünstigte mehrerer Versicherungen habe sie versucht, insgesamt 2,4 Millionen Euro zu erhalten.

Das Gericht hat derzeit 23 Verhandlungstage für den Indizienprozess geplant. Das Urteil könnte es demnach Ende August geben. Aktuell sind 75 Zeugen und 7 Sachverständige geladen.