Beim Erlanger Triathlon gab es zwei Premieren
1.8.2016, 09:55 UhrAls Sebastian Bleisteiner den Schritt über die Ziellinie geht und das blaue Sieger-Banner in die Luft stemmt, brüllt er seine Freude in den Erlanger Himmel. So wie er sollte an diesem Tag kein Spitzenreiter über seinen Sieg jubeln. Denn für den 32-Jährigen war es ein ganz besonderer Erfolg, auf einer Ebene mit den Challenge-Rennen in Roth und Venedig. Beides ist eigentlich eine Nummer zu groß für den beliebten, aber doch familiären Erlanger Triathlon. Für Bleisteiner aber spielt das keine Rolle.
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„In Erlangen hatte ich meinen ersten Mitteldistanz-Triathlon. Das Rennen hier ist quasi mein Ursprung.“ Seitdem sind acht Jahre vergangen und der Nürnberger ist international auf Wettkämpfen am Start. Erlangen hat er dabei nie vergessen. „Ich habe eine Liste mit Dingen, die ich machen möchte.“ Darunter: die Langdistanz in Venedig unter 8:30 Stunden (im Juni brauchte er 8:25:15 Stunden: abgehakt), ein Top-Ten-Platz beim Challenge Roth (kommt im nächsten Jahr) und der Sieg in Erlangen.
Und das, obwohl bereits vor dem Start alles hätte vorbei sein können. „Ich bin umgeknickt, das war die erste Schrecksekunde.“ Im Rennen jedoch spürte er es nicht mehr. Als Zweiter kam Bleisteiner aus dem Wasser. Weil aber der Spitzenreiter Mark Scheuring in der Wechselzone Probleme hatte, stieg der Nürnberger als Erster aufs Rennrad. „Da hatte ich nicht wirklich das Perfekt-Gefühl, aber es lief gut.“
Bleisteiner wusste, dass seine Konkurrenz beim Laufen stark sein würde. Also gab er beim Radeln Gas. „Das war nicht mehr in der Komfortzone.“ Doch es reichte für den ersehnten Erfolg. Mit seinen 3:45:45 Stunden war der Nürnberger vom Team Memmet sogar knapp zehn Minuten schneller als der Vorjahressieger. Am Ende aber zählte das nicht — sondern nur das Häckchen auf seiner Liste.
Erlangen als Generalprobe
Vor diesem Rennen hatte Silvia Felt keine großen Erwartungen. Die Mitteldistanz in Erlangen sollte für die Münchnerin vor allem die Generalprobe für den Challenge Regensburg in zwei Wochen sein.
„Ich habe drei Jahre verletzt pausiert und wollte mal wieder einen Triathlon machen“, sagt die 39-Jährige. Dass es gleich mit einem Sieg geklappt hat, ist umso besser — auch wenn es am Anfang nicht danach ausgehen hatte.
„Das Schwimmen ist bei mir katastrophal“, sagt Felt. Mit ihren 36:42 Minuten war sie über die zwei Kilometer fünf Minuten langsamer als die spätere Zweite. „In der Wechselzone und auf dem Rad bin ich konkurrenzfähig und das Laufen ist am Besten.“ Auf den ersten 40 Kilometern des Radkurses hat die Münchnerin viele Frauen überholt. Und auf der Laufstrecke enteilte sie der Konkurrenz komplett.
Nach ihrem ersten Mal in Erlangen lobt Felt, die für die TSG 1962 Weinheim gestartet ist, die Veranstaltung. „Ich habe mich bewusst dafür entschieden. Es ist nahe zu München, aber auch ein schöner Wettkampf.“ Das sagt die ehemalige Herzogenauracherin — vor einigen Jahren hat sie hier gearbeitet — nicht einfach so. „Ich war beim Challenge Roth und in Hawaii.“ Jetzt auch in Erlangen.
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