Street Art für den Museumswinkel in Erlangen

2.8.2020, 05:47 Uhr
Street Art für den Museumswinkel in Erlangen

© Hans von Draminski

"Die Vieldeutigkeit ist gewollt", erklärt der Künstler Case Maclaim alias Andreas von Chrzanowski. Es sollte ein Bezug zu den Röntgengeräten im Med-Museum hergestellt werden, ohne zu ostentativ, zu konkret zu werden. Deshalb kann man in dem gleichsam in der Drehung porträtierten Mann einen Patienten bei der Untersuchung sehen oder einen Passagier, der am Airport "gefilzt" wird.

Das "Street Art"-Werk entsteht aufgrund einer Ausschreibung, an der eine Reihe von international bekannten Vertretern der Street Art teilnahm. Case Maclaim machte auch mit, rechnete aber nach eigenen Worten "nicht damit, in die engere Auswahl zu kommen".

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Der finale Entwurf des in Schmalkalden (Thüringen) geborenen Künstlers, der in Frankfurt lebt, entstand im dänischen Aalborg. Zuvor hatte er sich – mitten im Corona-Lockdown – Erlangen und alte Siemens-Bauten angesehen. "Orte beeinflussen die Kunst", weiß Case Maclaim, der sich das Med-Museum aufsperren ließ, um die Atmosphäre im Museumswinkel nachvollziehen zu können.

Street Art für den Museumswinkel in Erlangen

© Hans von Draminski

Was auf den ersten Blick wie ein Bild aus Malkreide aussieht, malt der Fotorealist Case Maclaim auf einem Hubsteiger balancierend, mit haltbarer Fassadenfarbe, Details und Schattenwürfe werden aus der Sprühdose ergänzt. "Ich komme aus der Graffiti-Szene", sagt Case Maclaim, der ausgebildeter Maler und Lackierer ist und die Kunst der Restaurierung beherrscht. Studiert hat er in Erfurt.

Haltbar "mindestens eine Dekade" lang

"Ich habe immer gemalt und/oder gesprüht", so Case Maclaim, der davon ausgeht, dass sein fünffacher Mann auf der Fassade "mindestens eine Dekade hält". In diesen zehn Jahren würden sich der Platz und die Stadt sehr verändern, prognostiziert er. Die Einstellung, dass Kunst die Jahrhunderte überdauern müsse, habe sich im 21. Jahrhundert stark relativiert.

Offiziell eingeweiht wird das Werk am Montag, 7. September, 18 Uhr. Aufgrund der Teilnehmerbeschränkung ist eine Voranmeldung zur Vernissage mit Name und Telefonnummer per Mail an info@kunstpalais.de notwendig.

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