Feier zum 75. Jubiläum

Viel Lob für die Ständige Wache der Feuerwehr Erlangen

6.10.2021, 10:28 Uhr
 Zum 75-jährigen Jubiläum der Ständigen Wache der Erlanger Feuerwehr wurden auch die Fahrzeuge präsentiert. Drei neue hat die Geistlichkeit bei der Gelegenheit geweiht.

© Klaus-Dieter Schreiter, NN  Zum 75-jährigen Jubiläum der Ständigen Wache der Erlanger Feuerwehr wurden auch die Fahrzeuge präsentiert. Drei neue hat die Geistlichkeit bei der Gelegenheit geweiht.

Die damalige US-Militär-Verwaltung hatte angeordnet, dass Erlangen eine Berufsfeuerwehr aufzustellen habe. Als Berufsfeuerwehr galt damals eine städtische Feuerwehr mit einer festgelegten Mindeststärke an hauptamtlichen Mitgliedern.

Per Handschlag verpflichtet

Daraufhin wurden am 15. Januar 1946 21 Feuerwehrmänner vom damaligen Kommandanten Bernhard Jäckel in der Feuerwache an der Theaterstraße – in dem Gebäude, das in den 1930er Jahren für die Freiwillige Feuerwehr gebaut wurde, befindet sich heute das Theater in der Garage – per Handschlag zum Dienst verpflichtet. Die Chronik erzählt, dass bereits im ersten Jahr 61 Einsätze abzuarbeiten waren. Dafür standen zwei Löschfahrzeuge, eine Kraftfahrdrehleiter und zwei pferdebespannte Fahrzeuge zur Verfügung. Aufgrund von rechtlichen Änderungen wurde 1950 die Bezeichnung „Ständige Wache der Freiwilligen Feuerwehr Erlangen“ eingeführt.

Den gestiegenen Anforderungen angepasst

Schon bald wurde die Unterkunft den gestiegenen Anforderungen nicht mehr gerecht. Darum wurde ein Neubau an der Äußeren Brucker Straße errichtet, der 1956 bezogen wurde. An diesem Standort befindet sich auch jetzt noch die Hauptfeuerwache der Feuerwehr Erlangen, die von der Ständigen Wache und der Freiwilligen Feuerwehr Erlangen-Stadt genutzt wird. In mehreren Abschnitten wurde sie mit Erweiterungen, Umbauten und Sanierungen an die gestiegenen Anforderungen angepasst.

4,3 Millionen Euro investiert

Wie viel Geld inzwischen in die Modernisierung Ständige Wache investiert wurde, machte der Leiter des Amtes für Gebäudemanagement, Florian Engel, deutlich. So hat die Sanierung des Sozialtraktes 1,5 Millionen Euro gekostet, der „technisch hochmoderne Anbau“ mit den vier Garagen und der Atemschutz-Übungsstrecke rund 2,2 Millionen Euro, und die neue Fassade 600.000 Euro.

Technische Hilfeleistungen überwiegen

Viele historische Fotos wurden gezeigt, wie hier das Großfeuer in der Förstermühle in Bruck.

Viele historische Fotos wurden gezeigt, wie hier das Großfeuer in der Förstermühle in Bruck. © Klaus-Dieter Schreiter, NN

Die Festansprache hielt Innenminister Joachim Herrmann. Als „Feuerwehrminister“ habe er einen sorgsamen Blick auch auf die Feuerwehr in seiner Heimatstadt, meinte er, und stellte heraus, dass Brände nur noch ein kleiner Teil der Einsätze seien. Technische Hilfeleistungen würden inzwischen bei weitem überwiegen. Herrmann lobte auch das Konzept der Erlanger Feuerwehr, in dem die hauptberuflichen und die ehrenamtlichen Feuerwehrleute eng zusammenarbeiten. „Das ist das richtige Modell“, sagte er.

"Großartige Zuschüsse" von der Stadt

Dank sprach der Innenminister nicht nur den Feuerwehrleuten für ihre Arbeit aus, Dank sagte er auch dem Oberbürgermeister und dem Stadtrat, der es mit „großartigen Zuschüsse“ möglich mache, dass die Feuerwehr heute auf dem neuesten Stand der Technik sei. Bekanntlich werden die Feuerwehren von den Kommunen getragen, der Freistaat gibt aber stets erhebliche Zuschüsse für die notwendigen Investitionen. Laut Herrmann sind das in Bayern in diesem Jahr rund 53 Millionen Euro gewesen.

"Ein tiefes Gefühl der Sicherheit"

Man könne sich in Erlangen darauf verlassen, dass jemand komme, wenn Hilfe benötigt werde, konstatierte Oberbürgermeister Florian Janik. Er nannte Beispiele aus anderen Ländern, wo das eben nicht der Fall sei. „Das gibt uns ein tiefes Gefühl der Sicherheit“. Dabei blickte er auf Einsätze zurück, die besonders in Erinnerung geblieben sind. Dazu gehören das Schiffsunglück auf dem Kanal und der Aufbau der Flüchtlingsunterkünfte. Auf viele Einsätze zurückblickte auch Georg Hopp, der dafür von Stadtbrandrat Friedhelm Weidinger interviewt wurde. Hopp war von 1974 bis 1989 Leiter der Ständigen Wache der Erlanger Feuerwehr und von 1980 bis 1991 Stadtbrandrat. Ihm ist es auch zu verdanken, dass Erlanger Feuerwehrleute inzwischen verbeamtet werden.

Launiger Blick auf die Historie

Innenminister Joachim Herrmann hielt die Festansprache.

Innenminister Joachim Herrmann hielt die Festansprache. © Klaus-Dieter Schreiter, NN

Durch das Jubel-Programm führte Feuerwehrchef Friedhelm Weidinger launig und immer mit Blick auf die Historie. Die Weihe von drei neuen Fahrzeugen und den neuen Anbau nahmen der Eltersdorfer Pfarrer Christian Schmidt und sein katholischer Kollege aus dem Seelsorgebereich Fränkische Schweiz, Florian Stark, vor. Stark war in Dechsendorf ehrenamtlicher Feuerwehrmann, bevor er in die Fränkische Schweiz berufen wurde. Für die musikalische Umrahmung sorgten der Musikverein Büchenbach und die feuerwehreigene Band „Schlauchhaspelbremser“.

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