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Erschöpfter Bergsteiger gerät in Bayern in Not: Rettungshubschrauber im Einsatz

Johanna Michel

Online-Redaktion

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18.2.2024, 17:31 Uhr
Der 37-Jährige wurde von einem nachgeforderten Rettungshubschrauber ins Tal und anschließend mit dem Krankenwagen in ein Krankenhaus gebracht. (Symbolbild)

© Peter Kneffel/dpa Der 37-Jährige wurde von einem nachgeforderten Rettungshubschrauber ins Tal und anschließend mit dem Krankenwagen in ein Krankenhaus gebracht. (Symbolbild)

In der Nähe von Bad Reichenhall haben 30 Einsatzkräfte mithilfe von mehreren Hubschraubern in der Nacht zum Samstag einem 37 Jahre alten Mann das Leben gerettet. Der Einsatz dauerte laut Angaben des Bayerischen Roten Kreuzes über sieben Stunden. Beteiligt waren die Bergwachten Bad Reichenhall, Freilassing, Teisendorf-Ange. Auch ein Bergwacht-Technikbus war vor Ort.

Der Bergsteiger war beim Abstieg vom Reichenhaller Haus über einen alpinen Steig in Not geraten, weil er immer wieder in tiefe Altschneefelder geriet und außerdem Probleme mit seinem Knie bekommen hatte, wie das bayerische Rote Kreuz am Samstag mitteilte.

Aufgrund der Umstände kam er langsamer voran als erwartet, weshalb er davon ausging, dass er das Tal nicht ohne fremde Hilfe unfallfrei erreichen würde. Auch die einsetzende Dunkelheit machte ihm zu schaffen, weshalb er auf 1.500 Höhenmetern über sein Mobiltelefon seine Ehefrau informierte, die ihrerseits gegen 18 Uhr die Bergrettung um Hilfe bat.

Zustand verbesserte sich nicht

Da nach Rotkreuz-Angaben alle bayerischen Polizeihubschrauber bei der Münchner Sicherheitskonferenz gebunden waren, versuchte die Besatzung des Salzburger Notarzthubschraubers "Christophorus 6" den Mann zu orten - allerdings erfolglos. Mithilfe einer Wärmebildkamera, die die Salzburger Flugpolizei einsetzte, konnte der Mann schließlich bei der einsetzender Dunkelheit geortet werden. Helfer stiegen zu Fuß auf, um ihn aus dem absturzgefährdeten Gelände in Sicherheit zu bringen.

Vor Ort versorgten sie den Frierenden und Erschöpften dann in einem Überwurf-Wärmezelt. Weil sich sein Zustand aber nicht besserte und ein an einen Abstieg aufgrund der Schmerzen nicht zu denken war, wurde ein nachtflugtauglicher Helikopter mit Rettungswinde nachgefordert. Dieser brachte den 37-Jährigen zurück ins Tal, wo er an einen Krankenwagen übergeben wurde. Die Fußmannschaften der Bergwacht stiegen zu Fuß wieder ab und kamen gegen 1.15 Uhr wieder im Tal an. Erst gegen 2 Uhr nachts war der Einsatz beendet.

Während des Einsatzes gingen weitere Notrufe von Anwohnern aus dem Gebiet ein, die Hilferufe gehört hatten. Deren Einschätzungen zufolge, suchten die Einsatzkräfte zu weit oben nach dem 37-Jährigen. Kurzzeitig wurde deshalb von einem möglichen zweiten Einsatz ausgegangen, weshalb drei weitere Suchtrupps mit insgesamt acht Bergrettern losgeschickt wurden. Als die Hilferufe aber zeitgleich mit dem Auffinden des 37-Jährigen verstummten, wurde die Suche nach gut eineinhalb Stunden wieder eingestellt.