Neuregelung ab Oktober

In den Fürther Corona-Testzentren herrscht Ungewissheit

Gwendolyn Kuhn

Lokalredaktion Fürth

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21.09.2021, 16:00 Uhr
In den Fürther Corona-Testzentren herrscht Ungewissheit

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Noch im Frühling gehörten Schnelltest-Container mit langen Warteschlangen davor zum Stadtbild, bis zum Sommer verschwanden dann etliche. Der Grund: die sinkenden Inzidenzzahlen. Inzwischen bietet in Fürth noch eine Handvoll Apotheken die Möglichkeit, einen Corona-Abstrich zu machen; ebenso viele kommunale Schnelltestzentren gibt es noch in der Stadt und im Landkreis.

In Spitzenzeiten, noch vor einigen Monaten, war ein gutes Dutzend Apotheken beteiligt, sagt Lisa Darlapp, Leiterin der GesundheitsregionPlus, die regelmäßig die Auflistung der Testzentren auf der Homepage der Stadt aktualisiert. Ab Oktober, wenn die Tests dann für Ungeimpfte kostenpflichtig werden, könnte sich das Angebot weiter ausdünnen.


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Daran möchte Steffen Hardt momentan aber erst einmal nicht denken. Der Apotheker der Kieselbühl-Apotheke, die zusammen mit der West-Apotheke in der Ladenzeile auf der Hardhöhe eine Teststation eingerichtet hat, möchte vorerst weiter testen.

Man habe das Glück, einen eigenen Raum zu haben und keinen Container anmieten zu müssen. Dieser Umstand sei mit ausschlaggebend dafür gewesen, das Angebot zunächst weiterzuführen. Aktuell nämlich sieht er dafür große Nachfrage. Grund ist die 3G-Regel, die nur noch Geimpften, Genesenen oder eben Getesteten Zugang etwa ins Kino, Theater, Restaurant, Fitnessstudio oder zum Friseur ermöglicht.

Von Montag bis Freitag ist deshalb das Testzentrum auf der Hardhöhe besetzt. Besonders vor dem Wochenende gebe es großen Bedarf für die Abstriche, für die man sich vorher anmelden muss. "Die meisten Leute sind dankbar dafür, dass sie kommen können", so Hardt.


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Ob es aber nach dem 11. Oktober so weitergeht, weiß er noch nicht. Ab diesem Stichtag werden die Abstriche nur noch für diejenigen bezahlt, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können oder für die es noch keine Impfempfehlung gibt – beispielsweise für Kinder unter zwölf.

Viele Fragen ungeklärt

Wie Apotheken das überprüfen sollen – etwa, indem sie sich ein Attest vorlegen lassen – ob es dann eine Kasse braucht, mit der die Abstriche abgerechnet werden und ob man sich Tests bei Kontaktpersonen, die auch weiterhin kostenlos sein sollen, vom Gesundheitsamt bestätigen lassen muss – diese und weitere Fragen sind laut Hardt noch ungeklärt. "Ich fürchte, es wird wieder eine sehr kurzfristige Ansage geben, die dann sofort umgesetzt werden muss."

Was ab Oktober auf sie zukommt, vermag auch Stefanie Hertlein nicht einzuschätzen, doch noch plant sie, weiter Tests anzubieten. Die Apothekerin und Inhaberin der Bavaria-Apotheke in der Südstadt hat ihre Kapazitäten in den vergangenen Wochen sogar wieder hochgefahren. Vier bis fünf Stunden am Tag und an sechs Tagen in der Woche testen Praktikanten und externe Angestellte.

Hertlein hat eigens einen Teil ihres Lagers mit Planen abgetrennt und so zum Testraum mit eigenem Eingang umgebaut. Auch bei ihr muss man sich telefonisch anmelden, dann werden die Termine koordiniert.

"Das ist schon eine große zusätzliche Belastung", räumt sie ein. Nicht immer gebe es Verständnis, wenn ein Anrufer nicht sofort einen Termin bekommt. Auch hitzige Diskussionen über den Sinn des Impfens sind vor dem Testraum schon entbrannt. Vor allem ihren Stammkunden zuliebe nehme sie das aber in Kauf.

Außerdem wolle man auch einen Beitrag leisten, um die Pandemie bald in den Griff zu bekommen. Vielleicht, so Hertleins Hoffnung, kann auch das Ende der kostenlosen Tests für alle dazu beitragen. "Es wäre schön, wenn sich mancher deshalb doch zu einer Impfung durchringen könnte."

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