Lukratives Geschäft

Kampf gegen Rauschgift: Internationales Drogenfahnder-Netzwerk tagt in Mittelfranken

Minh Anh Nguyen

Online-Redaktion

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6.6.2024, 09:16 Uhr
Ein Beamter steht vor einem Schild der Polizei.

© Julian Stratenschulte/dpa Ein Beamter steht vor einem Schild der Polizei.

Seit dem 05.06. treffen sich Chefermittler von Polizei, Zoll und Staatsanwaltschaften aus 22 Staaten in Fürth. Wie das Bayerische Landeskriminalamt (BLKA) in einer Pressemitteilung erklärt, wird die Veranstaltung im Namen der Arbeitsgruppe (AG) Südost vom Bayerischen Landeskriminalamt zusammen mit der amerikanischen Spezialeinheit zur Drogenbekämpfung geleitet. In den nächsten Tagen beraten die Fahnder gemeinsam zu Strategien in der Drogenbekämpfung und tauschen Informationen aus.

Während der 52. AG Südost-Tagung werden schwerpunktmäßig Best-Practice Ansätze vorgestellt und diskutiert. Dadurch soll es Drogenhändlern erschwert werden, Drogen innerhalb der EU unter Ausnutzung der offenen Grenzen im großen Stil u schmuggeln. Auf der Tagesordnung steht zudem das neue deutsche Cannabisgesetz und dessen Auswirkung auf die internationale Kriminalität, informiert das BLKA. "Wir betrachten das Gesetz mit großer Sorge, weil es kriminellen Strukturen die Tür noch einen großen Spalt weiter öffnen dürfte, um ihre Geschäfte zu machen", erklärt Kriminaldirektor Markus Neueder, Leiter des LKA-Drogendezernats und zugleich Geschäftsführer der internationalen Konferenzreihe.

Rauschgifthandel als "Schwungrad der Organisierten Kriminalität"

Laut dem Bayerischen Landeskriminalamt zählt Deutschland weltweit zu den lukrativsten Absatzmärkten für illegale Drogen. Von den Geschäften profitieren international agierende kriminelle Netzwerke, welche von der EU mittlerweile als ernsthafte Gefahr für die innere Sicherheit eingestuft werden. "Der Rauschgifthandel ist das Schwungrad der Organisierten Kriminalität. Dieses Rad dreht sich aktuell sehr schnell, zu schnell", sagt LKA-Vizepräsident Guido Limmer.

Die AG Südost ist eines der wichtigsten Netzwerke der internationalen Drogenermittler, um "sogenannte Hochrisikonetzwerke zu erörtern", so Neueder. Die internationale Plattform wurde im Jahr 1972 gegründet, in den Hochzeiten des Kalten Krieges. Damals ermittelten die US-Behörden gegen die "French Connections". Das Netzwerk schmuggelte Heroin über die Balkanroute nach Frankreich und verschiffte dieses dann in die USA. Da die Täter einen Bezug nach München hatten, wurde das BLKA damals um Unterstützung gebeten. Seitdem und auch nach Zerschlagung der French Connection vor 50 Jahren widmet sich die Arbeitsgruppe der Drogenbekämpfung.


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