Millionengrab: Fürths Schwelbrennanlage verschwindet
7.8.2018, 06:00 UhrNach FN-Informationen haben sowohl die Grünen als auch die CSU im nicht öffentlichen Teil des Wirtschaftsausschusses beantragt, einen Kauf des knapp über 21.000 Quadratmeter großen Grundstücks am Main-Donau-Kanal zu prüfen. Wirtschaftsreferent Horst Müller bestätigte das auf Anfrage der Fürther Nachrichten, ohne Details zu nennen. Die Vorteile liegen aber auf der Hand: Als Eigentümerin hätte die Stadt die Zukunft der Gewerbefläche selbst in der Hand. Die Anlage, die Siemens einst für 125 Millionen Euro baute, war eines der größten Debakel, auf die sich Fürth eingelassen hat.
Eine Option wäre ein Weiterverkauf der Fläche an eine Firma, die viele Arbeitsplätze schafft oder möglichst hohe Gewerbesteuereinnahmen garantiert. Eine andere Option wäre, das Gelände, oder einen Teil davon, selbst zu nutzen. Wie berichtet, sucht die Stadt seit längerem eine Fläche, um die beiden Recyclinghöfe Atzenhof und Karolinenstraße zu einem modernen Wertstoffzentrum zu vereinen.
"Das Areal wäre für uns natürlich interessant", sagt Müller, "vorausgesetzt, der Preis stimmt." Und den kenne er noch nicht. Bis zur nächsten Sitzung des Wirtschaftsausschusses im September will er ihn aber in Erfahrung gebracht haben. Das Rathaus genießt kein Vorkaufsrecht und müsste sich gegebenenfalls gegen private Mitbewerber durchsetzen. Das dies gelingen kann, zeige das Beispiel "Faurecia" in Stadeln. Zwar sei noch kein Vertrag unterschrieben, die Stadt hat Müller zufolge aber mündlich den Zuschlag erhalten. Auch dort soll Platz für Gewerbe geschaffen werden.
Diese Handlungsfähigkeit verdankt das Rathaus auch der guten finanziellen Lage. Die städtische Grunderwerbsrücklage, eine Reserve für Flächenkäufe, ist inzwischen auf 14,6 Millionen Euro angewachsen. Dennoch kündigt Müller an, das Areal der Schwelbrennanlage nicht um jeden Preis kaufen zu wollen.
Derzeit läuft der Abbruch des Kolosses. Bis Ende 2019 soll alles über die Bühne sein.
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