Freude über glänzende Sanierung
18.11.2013, 16:46 UhrAm Sonntag war es soweit: Die neu gestaltete Kirche Sankt Josef in Niederndorf wurde im Beisein des Bamberger Erzbischofs Professor Ludwig Schick den Gläubigen präsentiert
Unterstützt wurde der hohe katholische Geistliche bei einem festlichen Gottesdienst von Stadtpfarrer Helmut Hetzel, Jean Désiré Sawadogo, den Patres Kamil Tete, Vincent Chettiar und Solomon Sahayaraj, Pfarrer Franz Dittrich und Pater Sebastian Watzek, Gemeindereferent Bernhard Keller und Pastoralreferent Thomas Matzick sowie von Diakon Hans Scherbaum.
Seine Verbundenheit mit der katholischen Schwesterpfarrei zeigte das Pfarrerehepaar Karola und Oliver Schürrle von der evangelisch-lutherischen Pfarrei. Bei ihrem Einzug wurden die Geistlichen von 44 Ministranten und von den Fahnenabordnungen der Freiwilligen Feuerwehren von Niederndorf und Neuses, des Josefsvereins und des ASV begleitet.
Helmut Hetzel begrüßte die Gläubigen in der Kirche, und stellte fest, dass die Neueröffnung fast auf den Tag genau 90 Jahre nach der Einweihung erfolgen konnte.
Gold und Eichenholz
„Ihnen, Frau Quaschinski, haben wir all das Gold hier zu verdanken!“, würdigte Hetzel die anwesende Künstlerin. Das Gold in der Ausstattung stehe für das Göttliche, das Rot für das Feuer, „wie der Heilige Geist, der uns ergreifen will“. Der Tabernakel ruhe auf einem groben Block aus Eichenholz, was Hetzel als das Irdische deutete.
Bei der Neugestaltung sei viel ehrenamtliche Arbeit geleistet worden. Außerdem gelte es im Rückblick die Geduld und Ausdauer zu feiern. Bereits 2009 habe es die ersten Überlegungen gegeben. Das erzbischöfliche Ordinariat habe aber darauf gedrungen, zuerst die Probleme mit der Heizung und der Wandfarbe zu klären, bevor eine Neugestaltung in Angriff genommen werden könnte. 2011 wurde eine Ausschreibung vorgenommen, aus der Anja Quaschinski aus Düsseldorf als die Siegerin hervorgegangen war.
In einer Pfarrversammlung waren 90 Prozent der anwesenden Niederndorfer Gläubigen dafür, die Neugestaltung der Kirche in Angriff zu nehmen mit der Begründung: „Herr Pfarrer, wir wollen endlich einmal einen himmlischen Festsaal!“ Am 7. Januar 2013 ging es endlich los, die Niederndorfer räumten ihre Kirche aus, damit die Handwerker ihre Arbeit beginnen konnten. „Die Niederndorfer wollten ihre Kirche renovieren und schön haben.“ so Pfarrer Hetzel.
Seine Predigt verband Schick mit dem Glückwunsch für die schön renovierte Kirche, die ein Schmuckstück geworden sei. Die Gläubigen würden in der Kirche Gottesdienste feiern, Taufen begehen, die Firmung, „in der der Geist Gottes uns leiten wird, damit unser Leben gut wird“. Außerdem fänden in den Kirchen Trauungen, Beichten und Trauergottesdienste statt. „Kirche ist aber auch Kindergarten, Jugendclub und Seniorentreff“, ergänzte Schick. In Niederndorf würden diese Aktivitäten bereits seit 90 Jahren gepflegt. Das sei ein wichtiger Grund für die Feier des Jubiläums. „Das Jubiläum will uns aber auch fit machen für die Zukunft!“
Ludwig Schick beschrieb, dass Kirche natürlich nicht nur ein baulicher Raum sei, sondern insgesamt ein geistliches Gebäude mit vielen Bedeutungen gerade in unserer heutigen Zeit. Dazu gehöre es auch, das Armutsgefälle in der Welt auszugleichen, um Fluchtbewegungen gar nicht erst entstehen zu lassen. Auch auf die Klimaveränderung gelte es zu reagieren.
Kirche sein bedeute auch, an Freud und Leid der Mitmenschen teilzuhaben. Und Kirche bedeute, in der Jugendarbeit mitzugehen und sich ehrenamtlich zu engagieren. Kirche bedeute, für die gute Botschaft Zeugnis abzulegen.
Engagiert und liebenswert
Der Erzbischof wünschte den Anwesenden, dass die Gemeinde Niederndorf engagiert und liebenswert bleiben möge. Schick segnete am Ende der Messfeier den neuen Tabernakel, bevor er das Ziborium darin verwahrte.
Schick konnte auch dem Ehepaar Elisabetha und Konrad Kreller zu ihrem 60-jährigen Ehejubiläum persönlich gratulieren.
In seinem Grußwort erklärte Bürgermeister German Hacker, dass die Stadt Herzogenaurach rund ein Fünftel der Kosten für die Neugestaltung übernehmen werde, nämlich 110000 Euro. „Das Ergebnis spricht für sich“, würdigte Hacker die neugestaltete Kirche.
Die musikalische Umrahmung hatte der ASV-Chor unter dem Dirigat von Manfred Meier, Chordirektor der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Chorverbände (ADC), mit der „Messe breve“ von Charles Gounod übernommen.
Nach der Feier waren die Besucher in Niederndorf noch zu einem Imbiss in das Pfarrzentrum und ein extra aufgestelltes Zelt eingeladen.
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