Stark erhöhte Werte

Dicke Luft in Nürnberg: Sahara-Sand treibt Feinstaubwerte nach oben

Georgios Tsakiridis

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10.4.2024, 12:03 Uhr
Saharstaub bedeckt nach einem Schauer die Oberfläche eines Autos.

© Henning Kaiser/dpa Saharstaub bedeckt nach einem Schauer die Oberfläche eines Autos.

Wie die Stadt Nürnberg in einer Pressemitteilung bekannt gibt, hat der Staub zu einer "außergewöhnlich hohen Feinstaubbelastungen der Luft" geführt. Die Tagesmittelwerte für den Feinstaub - PM10 genannt - überschritten dabei die Grenze für sogenannte Feinstaubtage deutlich. "Die ungewöhnlich hohen Wüstenstaub-Ferneinträge machten sich nicht nur durch die gelbliche Färbung am Himmel bemerkbar, sondern lassen sich auch in der Feinstaub-Fraktion PM10 in Bodennähe messtechnisch belegen", heißt es weiter.

Extrem hohe Tagesmittelwerte

Wüstenstaub ist normalerweise überwiegend grobkörnig. Am letzten Märzwochenende war sei er jedoch sehr fein gewesen. So wurden am Flughafen am 30. März Tagesmittelwerte von 128 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft (µg/m³) gemessen. Einen Tag später waren es immerhin noch 61 µg/m³.

An der städtischen Luftmessstation am Jakobsplatz wurden noch höhere Feinstaubwerte registriert. Die Tagesmittelwerte erreichten dort 144 und 65 µg/m³ PM10. Kurzzeitig stieg die Anzeige sogar bis auf 253 µg/m³. Zum Vergleich: In den Jahren 2011 bis 2024 lagen die Feinstaub-Tagesmittelwerte als Folge der Silvesterfeuerwerke am Neujahrstag zwischen 13 und 132 µg/m³.

Mehrere "Feinstaubtage"

Die Staubemissionen durch den aktuellen Vulkanausbruch auf Island verteilen sich hingegen in höheren Luftschichten. Sie verursachen in Deutschland in Bodennähe demnach keine merkliche Zunahme der Feinstaubbelastung. Bei mehr als 50 µg/m³ PM10, gemessen über 24 Stunden, gilt ein Tag übrigens als "Feinstaubtag". Gesetzlich seien 35 Feinstaubtage pro Kalenderjahr erlaubt, jedoch würden natürliche Ferneinträge und Streusalzaufwirbelungen separat beurteilt.

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