Kettensteg: Sanierung beginnt nächstes Jahr
15.12.2009, 00:00 UhrWährend die technische Sanierung finanziell gesichert ist, fehlt für die detailgetreue Restaurierung der denkmalgeschützten Hängekonstruktion noch Geld. Das Brückenbauwerk, das im Westen der Altstadt die Pegnitz überspannt, ist bereits seit Mai 2009 wegen Baufälligkeit gesperrt. Trotz der knappen Kasse hat der Stadtrat nun die Mittel für die Sanierung bereitgestellt, bei der Restaurierung hofft die Stadt auf Sponsoren. Der Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg (Sör) hat ein entsprechendes Sanierungs- und Finanzierungskonzept erarbeitet.
Neuer Lastenträger wird eingebaut
Damit der Kettensteg wieder trägt, wird zwischen den hölzernen Längsbalken ein Stahlhohlkasten als neuer Längsträger eingebaut und die maroden hölzernen Hilfsstützen abgebaut. Dadurch bekommt der Steg eine unsichtbare Stahlunterstützung. Optisch wird das Hängewerk damit wieder mehr zum Tragen kommen als bisher; die Brücke wird mehr schwingen als zuvor und nähert sich somit ihrem historischen Vorbild wieder an.
«Die Zutaten, die wir brauchen, um der Brücke wieder ihren historischen Glanz zu verleihen, haben wir nicht», bedauert Friedrich Hantke, Leiter der Abteilung Brückenbau und Wasserwirtschaft von Sör: «Wenn wir mehr Geld zur Verfügung hätten, könnten wir umso effektiver die historische Bausubstanz schützen und auf weitere Jahrzehnte hinweg erhalten.» Eine optimale Sanierung aller denkmalschutzwürdigen Teile der berühmten Brücke ist noch nicht endgültig gesichert. Die Gesamtkosten der Renovierung belaufen sich auf rund eine Million Euro.
Die Hängebrücke war im Jahr 1824 von dem Mechaniker Georg Kuppler erbaut worden. Seit 1931 stabilisieren Holzstützen das Brückenbauwerk, das eine Spannweite von rund 80 Metern hat.