Null-Diskussion

Viele, viele Katzenbabys: Tierheim Nürnberg sucht Für-Immer-Zuhause für 15 junge Fellnasen

Minh Anh Nguyen

Online-Redaktion

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14.6.2024, 10:28 Uhr
Viele Katzenbabys können ab sofort vermittelt werden.

© Tierheim Nürnberg Viele Katzenbabys können ab sofort vermittelt werden.

Über Facebook informiert das Tierheim Nürnberg, dass viele Katzenbabys ab sofort ihre Menschen suchen: "Es sind nicht nur verschiedene Geschlechter, sondern auch völlig unterschiedliche Charaktere". Die 15 Babys sind mindestens 10 Wochen alt und werden alle unter denselben Voraussetzungen vermittelt - ohne Ausnahme und ohne Diskussion.

Die Tierschützer schreiben, dass alle Babys nur zu zweit oder zu einer vorhandenen Katze und nur als reine Wohnungskatze vermittelt werden. "Die Diskussion darüber könnt ihr euch sparen, ihre werdet es nicht ändern", legt das Tierheim bereits vorweg fest.

Die Maßnahmen sollen den Fellnasen zugutekommen, erklärt eine Sprecherin des Tierheims auf Anfrage unserer Redaktion. Zu dieser Jahreszeit landen jedes Jahr zahlreiche Katzenkinder im Tierheim. Grund dafür ist, dass viele Freigänger weiterhin unkastriert ausgehen.

Die Freigänger paaren sich unkontrolliert weiter und für die verwilderten oder ungewollten Babys muss das Tierheim schließlich die Verantwortung übernehmen. Die Katzen kommen oft verletzt und alleine ins Heim und müssen monatelang gesund gepflegt werden.

Wohnungskatze oder Freigänger?

Im Freien ist die Überlebenschance der Kitten klein. Da spielt die Gegend überhaupt keine Rolle, so das Tierheim. Sie werden überfahren, verletzt oder hungern. Aus diesem Grund werden Jungtiere vom Tierheim nur als Wohnungskatze vermittelt. "Katzen sind keine Wildkatzen. Sie sind einfach keine Wildtiere."

Den Freigang zu verbieten tut den meisten Tieren gar nicht schlecht. Auch in der Wohnung können Katzen glücklich werden. Das Tierheim sagt, dass sie dafür nur ausreichend beschäftigt werden müssen. Neben Wandstationen oder Klickern ist aus diesem Grund eine zweite Katze wichtig. Dadurch können sich die Fellnasen alleine beschäftigen, während Herrchen oder Frauchen auf der Arbeit sind.

"Wer mag schon gern eingesperrt sein"

Online begrüßen Nutzerinnen und Nutzer den Ausschluss des ungesicherten Freiganges. Eine Person merkt an, dass man seinen Tieren gegenüber eine Verantwortung hat: "seine Katze draußen, Hunden, Autos, Giftködern, Mausefallen oder sogar Diebstahl auszusetzen ist einfach verantwortungslos".

Andere sehen die Sache aber nicht so schwarz-weiß und merken an, dass Katzen in ländlichen Gegenden durchaus ein gutes Leben führen können: "wer mag schon gern eingesperrt sein", kommentiert eine Userin. Im Gespräch erklärt das Tierheim, dass viele eben nur das Schicksal von ihrer Katze kennen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennen aber das von Vielen. Aufgrund der Gefahren kann man deswegen einen Freigang nicht verantworten. Vor Ort bleibt die Diskussion aber sowieso eher aus.

Es gibt sicherlich einige Ausnahmen und Tiere, die als Freigänger glücklicher sind, sagte die Sprecherin. Sobald das Tierheim dies bemerkt, werden diese Tiere als Freigänger vermittelt. Bei den aktuellen Kitten hat sich ein solches Verhalten aber nicht gezeigt.

Katzen sind keine Accessoires

Ein weiterer Punkt ist zudem wichtig und so heben die Tierschützer auch im in puncto Optik mahnend den Finger: Bei den Tieren im Post handelt es sich um Symbolbilder, die stellvertretend für alle Kinder im Heim stehen. Sie sind deswegen nicht aktuell, schreibt das Tierheim. Das sei aber auch in Ordnung, da man keine Katze nur wegen der Optik aussuchen soll.

Wer ein ernsthaftes Interesse hat und die Babys kennenlernen möchte, soll den Interessentenbogen des Tierheims ausfüllen und ihn per Mail an: info@tierheim-nuernberg.de schicken.

Einige Anfragen sind nach gut einem Tag bereits beim Tierheim eingegangen, bestätigt eine Sprecherin online. Das sei bei Welpen und Kitten jedoch normal.