Erschreckende Zahlen

Studie zeigt: So schlecht ist die Versorgungslage bei ungewollten Schwangerschaften in der Region

Carolin Heilig

Volontärin

E-Mail zur Autorenseite

13.4.2024, 05:00 Uhr
Abtreibungsbefürworter bei einer Demo in Köln. In Bayern ist die Versorgungslage bei ungewollten Schwangerschaften schlecht.

© IMAGO/Guido Schiefer Abtreibungsbefürworter bei einer Demo in Köln. In Bayern ist die Versorgungslage bei ungewollten Schwangerschaften schlecht.

Frauen, die ungewollt schwanger werden, sehen sich in Bayern mit einer schlechten Versorgungslage konfrontiert. Im Vergleich mit den anderen deutschen Bundesländern, schneidet Bayern laut einer aktuellen Studie von mehreren Hochschulen sehr schlecht ab.

Die sogenannte "ELSA"-Studie (ELSA steht für Erfahrungen und Lebenslagen ungewollt Schwangerer - Angebote der Beratung und Versorgung) prüft unter anderem, wie weit Schwangere fahren müssen, um einen Abbruch vornehmen zu lassen.

Als Grenzwert wird eine Fünf-Prozent-Hürde festgelegt. Maßgeblich ist demnach: "In welchen Landkreisen benötigen mehr als 5 % der Bevölkerung länger als 40 PKW-Minuten zum nächsten Angebot für einen Schwangerschaftsabbruch?" - so beschreiben es die Autoren der Studie.

Schockierende Zahlen für zwei Landkreise in Mittelfranken

Und für zwei Landkreise in Mittelfranken sind diese Zahlen laut der Studie schockierend. In Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim liegt der Wert bei 6,7 Prozent. Das heißt, 6,7 Prozent der Bevölkerung in diesem Landkreis brauchen länger als 40 Minuten mit dem Auto, um eine Anlaufstelle für einen möglichen Schwangerschaftsabbruch zu erreichen.

Noch dürftiger sieht es im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen aus. Dort brauchen ganze 67,6 Prozent der Bevölkerung länger als 40 Auto-Minuten zum nächsten Angebot für einen Schwangerschaftsabbruch.

Immerhin: In den übrigen Landkreisen Mittelfrankens, darunter auch der Raum Nürnberg, wird die Fünf-Prozent-Hürde laut Studienergebnissen eingehalten.

Eine weitere Studie aus dem Dezember 2023 ermittelt, dass im Regierungsbezirk Mittelfranken über 20.000 Frauen im Alter zwischen 15 und 49 Jahren auf eine Einrichtung für Schwangerschaftsabbrüche entfallen. Damit steht Mittelfranken im Vergleich der bayerischen Regierungsbezirke sogar noch recht gut da. In Oberfranken sind es fast 206.000 Frauen pro Einrichtung.

Immer topaktuell informiert bleiben über die wichtigsten Themen aus der Region? Über unseren neuen WhatsApp-Kanal erfahren Sie alle Neuigkeiten aus erster Hand. Hier geht es direkt zum WhatsApp-Channel - eine "Schritt für Schritt"-Anleitung finden Sie hier.

Keine Kommentare