Großalfalterbach: Eulenhof muss schließen

13.7.2018, 12:30 Uhr
Großalfalterbach: Eulenhof muss schließen

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Insgesamt etwa 200 Vögel leben im Moment auf dem Eulenhof — eine Menge Arbeit fällt da täglich an, und rund 700 Euro Kosten pro Monat, sagt Kraus.

Seit gut 25 Jahren beschäftigt sich der heute 75-Jährige mit Schutz und Pflege von Eulen, vorher hatte er Bienen gezüchtet. Ein Freund, der sich um Eulen kümmerte, brachte Kraus auf die Idee: Viele Eulenarten seien vom Aussterben bedroht, er wolle helfen, diese gefährdeten Arten zu erhalten, sagt Kraus.

Vor etwa 15 Jahren fragte dann das Landratsamt an, ob er auch eine Auffangstation für verletzte Greifvögel einrichten würde. Er sagte zu, und seither landen immer wieder Eulen oder auch mal ein Bussard bei ihm, die er dann pflegt, "die meisten haben verletzte Flügel". Manche bleiben auf Dauer in Großalfalterbach, andere können nach sechs bis sieben Monaten Betreuung wieder frei in Wald und Feld zurückkehren.

Nach den Jahrzehnten mit Käuzchen, Uhus, Schleiereulen und vielen anderen muss er nun Abschied nehmen – und die weitere Versorgung der Eulen organisieren. Eine Idee gibt es bereits: Gustav Struck aus Passau hat ein Eulenpaar geschenkt bekommen und war daher in Kontakt mit Kraus getreten.

Struck hat eine alte Kaserne in Pocking gekauft und hält auf dem Gelände dort allerlei Tiere, auch andere Vogelarten. Er könnte sich vorstellen, den Eulen aus Großalfalterbach ein neues Zuhause zu schaffen. Allerdings sind die Volieren, in denen die Vögel leben sollen, noch nicht genehmigt.

Wissen weitergeben

Kraus hat sich dort in Pocking schon öfter umgesehen und kann sich vorstellen, mit seine Schützlingen erstmal dorthin umzuziehen. Denn sollte der Plan so klappen, hat Kraus zugesagt, zeitweise für einige Jahre mitzugehen und Struck in den vielen Details der Eulenaufzucht zu unterweisen. "Das muss man richtig lernen, wir machen das ja schon seit über 25 Jahren", sagt Kraus.

Die Gründe haben sich kaum geändert: Laut Homepage der Eulenzoos habe es weltweit einmal 250 Eulenarten gegeben, 50 Arten seien zwischenzeitlich ausgestorben. Meistens sei der Mensch dafür verantwortlich, weil die Eulen etwa durch Strommasten, Stacheldraht sowie durch Straßen- und Bahnverkehr gefährdet sind — Eulenschützer braucht es nach wie vor.

Wer sich die Eulen in Großalfalterbach bei Deining noch anschauen will, kann einen Termin ausmachen unter Tel. (0 91 84) 2203. Eintritt für Erwachsene: 5 Euro, Kinder: 2,50 Euro, Besuche sind zwischen 9 und 14.30 Uhr möglich.

Mehr Info: https://eulenzoo.de/

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