Auch Hunde schlemmen gerne Bio-Kost
28.10.2011, 16:00 Uhr„Anfangs wurde ich ausgelacht“, erinnert sich die Münchnerin. Doch mittlerweile hat Fuchs schon über 100 Stammkunden aus dem Großraum München. Da bei ihr alles „von Anfang bis Ende“ zusammen passen muss, bezieht sie für ihren Laden „Beutefuchs“ Fleisch von Biobauernhöfen. Von den vertretbaren Haltungs- und Schlachtungsbedingungen vergewissert sie sich bei jedem neuen Lieferanten selbst vor Ort.
Ernährungsbedingt Hundekrankheiten nehmen stark zu
60 bis 70 Prozent der Hunde werden heute aufgrund von falscher Ernährung krank, weiß Fuchs, die mit Ärzten, Heilpraktikern sowie Physiotherapeuten für Tiere zusammenarbeitet. Um Arthrose, Hüftleiden, Allergien und andere Beschwerden zu vermeiden, bereitet sie individuelle Rohfuttermenüs zu.
Dazu werden die Hunde begutachtet, abgetastet und gewogen. Mithilfe der Daten aus einem eigens entwickelten Computerprogramm erstellt sie einen individuellen Futterplan. „In die Menüs kommen neben Fleisch, Obst, Salat und Gemüse auch Spurenelemente, Öle, Mineralstoffe und Kräuter“, verrät Fuchs. Anschließend wird das Futter in Gläser oder Frischebeutel verpackt.
Mehr Gesundheit, weniger Hundehaufen
„Trotz der höheren Kosten, die je nach Hund monatlich zwischen 65 und 175 Euro liegen, ergeben sich viele Vorteile“, ist sich Fuchs sicher. „Die Hunde gelangen zu einem Idealgewicht, Fell und Haut glänzen gesund und ihr Verhalten wird ausgeglichener“, zählt sie einige der Vorteile auf. Außerdem würden Tierarztkosten wegfallen und sich dank der besseren Verträglichkeit des Frischfleischs Hundehaufen fast um die Hälfte reduzieren. Zum Vergleich die Ernährung eines mittelgroßen Hundes mit herkömmlichen Dosenfutter beginnt ab 40 Euro.
Mischlingsdame Lillou ist ebenfalls von den Vorzügen bewusster Ernährung überzeugt. Immer wieder tappt sie vor dem Regal voller offen präsentierter Leckerlies im Münchner „rocka dog“ auf und ab. Der Münchner Laden setzt zwar nicht auf Bio, bietet allerdings bereits seit zwei Jahren hochwertige Hundenahrung an. Aufgefordert sich zu entscheiden, setzt sich Lillou schließlich vor eine Box mit Rinderohren und zeigt mit der Schnauze darauf.
Lillou gehört dem Stammkunden Kai Klein, der gern nach einem Spaziergang hereinschaut. Klein ist von der Geschäftsidee begeistert: „Hier gibt es nichts, was es nicht gibt“. Zudem sei der Laden eine Bereicherung für das Stadtviertel.
Das Besondere für die Vierbeiner sei das tierversuchsfreie Futter ohne chemische Zusatzstoffe, erklärt Betreiberin Nina Treittinger ihr Angebot. Die 34-Jährige Hundebesitzerin „kann keinem Hund ins Auge schauen und ihm herkömmliches Dosenfutter zu fressen geben“. Dort sei „nur Schrott“ wie billiges Getreide als Füllmittel enthalten, schimpft sie. Doch obwohl die Geschäftsfrau und ihrer Partnerin Melanie Brünner auf Qualität achten, indem sie nur in Deutschland produziertes Fleisch verkaufen, sind ihre Produkte „nicht unbedingt teurer“, sagt Treittinger.
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