Wetter

Hundstage 2024: Wann sind sie und welche Bedeutung haben sie?

Simone Madre

E-Mail zur Autorenseite

Elias Thiel

E-Mail zur Autorenseite

3.7.2023, 07:15 Uhr
Die Hundstage haben mit Hunden zwar nichts zu tun, aber auch die Vierbeiner leiden darunter.

© Martin Gerten, dpa Die Hundstage haben mit Hunden zwar nichts zu tun, aber auch die Vierbeiner leiden darunter.

In diesem Artikel:

Der erste Gedanke, der den meisten Menschen bei dem Wort "Hundstage" in den Sinn kommt, ist wohl die Hitze im Hochsommer. Sowohl Hunde als auch Menschen suchen bei enormer Hitze lieber das Weite und bevorzugen einen kühlen Schattenplatz. Doch leider ist dieser Gedankengang falsch. Denn die Hundstage haben keinen Zusammenhang mit der Hitze und dem besten Freund des Menschen. Die Namensgebung hat einen anderen Ursprung.

Die Hundstage beginnen im Jahr 2024 am 23. Juli und enden am 23. August. Der Zeitraum der Hundstage ist genau definiert und jedes Jahr gleich - vom 23. Juli bis zum 23. August.

"Hundstage" werden oft mit einer bestimmten Hitzeperiode des Sommers assoziiert, obgleich das Wetter eigentlich gar keine Rolle spielt. Denn rein zufällig fallen die Hundstage auf den deutschen Sommer und gehören statistisch zu den heißesten Tagen in Europa. Deshalb ist die Assoziation mit Hitze vollkommen verständlich. Doch der Name hat seinen Ursprung vielmehr in der Astronomie.

Der Begriff Hundstage deutet auf das Sternbild Großer Hund (Canis Major) hin. Das Sternbild ist nicht das ganze Jahr über am Nachthimmel sichtbar. Vom Erscheinen des ersten Hundssterns bis zum letzten dauert es etwa einen Monat. Da in der Zeit der hellste Stern in diesem Sternbild (Sirius) mit der Sonne auf- und untergeht, wird Sirius häufig auch der Hundsstern genannt.

Warum sagt man eigentlich "Hundstage?" Die Hitzeperiode zwischen dem 23. Juli und dem 23. August erhielt ihren Namen schon im Römischen Reich. Schon die Römer kannten das Sternbild "den Großen Hund" in ihrem Kalender, damals wurde der Zeitraum allerdings auf den 26. Juli bis Anfang August geschätzt. Das astronomische Phänomen und das Sternbild sind auch als "heliakischer Aufgang" bekannt. Dies bedeutet frei übersetzt: "mit der Sonne (gehen)".

Die Hundstage werden oft mit enormer Hitze in den Sommermonaten in Verbindung gebracht. Es ist jedoch ein bloßer Zufall, dass das besondere Sternbild gleichzeitig mit hohen Temperaturen einhergeht. Das Sirius-Sternbild ist nicht der Grund für die statistisch heißesten Tage des Jahres. Daher handelt es sich um ein astronomisches und nicht um ein meteorologisches Phänomen.

Im Laufe der Zeit wurde das Sternbild des Großen Hundes durch eine Eigenbewegung und Richtungsänderung der Erdachse um rund einen Monat verschoben. Das Sternbild sieht man in Deutschland mittlerweile frühestens ab dem 30. August. Dennoch hat sich der Begriff Hundstage für den Zeitraum vom 23. Juli bis zum 23. August etabliert. Daher bleiben die Hundstage weiterhin für viele Menschen der Inbegriff für die heißesten Tage des Jahres.

Rund um die Hundstage gibt es eine Vielzahl an Bauernregeln, die das zukünftige Wetter prophezeien.

Einige Beispiele gibt es im folgenden Abschnitt:

  • "Hundstage heiß, bringen dem Bauern viel Schweiß."
  • "Was die Hundstage gießen, muss Traube büßen."
  • "Hundstage hell und klar deuten auf ein gutes Jahr – werden Regen sie bereiten, kommen nicht die besten Zeiten."
  • "Wie das Wetter, wenn der Hundsstern aufgeht, so wird’s bleiben, bis er untergeht."
  • "Sind die Hundstage voll Sonnenschein, wird das Jahr recht fruchtbar sein."
  • "Hundstage heiß, Winter lange weiß."

Außer zu den Hundstagen gibt es auch zu anderen Zeiten im Jahr Bauernregeln:

Da die Hundstage häufig gleichzeitig die heißesten Wochen des Jahres sind, sollte man vorsichtig sein und seinen Körper schonen.

Man sollte stets darauf achten, dass der Flüssigkeitshaushalt aufrechterhalten wird. Daher sollte man immer genügend Wasser trinken, da sonst eine Dehydrierung droht.

Die übliche Trinkempfehlung liegt bei rund 1,5 Litern pro Tag, bei starker Hitze sollte man aber deutlich mehr trinken. Neben Wasser kann man auch auf Schorlen oder Tee zurückgreifen. Wer lauwarme Getränke im Hochsommer zu sich nimmt, stellt sicher, dass der Körper durch die Kaltgetränke nicht zusätzlich belastet wird.

Um die Salz- und Mineralverluste durch vermehrtes Schwitzen auszugleichen, kann man auf isotonische Getränke oder Suppen zurückgreifen. Als Mahlzeit empfehlen sich leichte Speisen und kleine Portionen, um das Herz-Kreislauf-System nicht zu überfordern.

Schwere Belastungen für den Kreislauf sollten bei hohen Temperaturen reduziert werden. Selbst Sport-Enthusiasten sollten ihre körperliche Belastung überschaubar halten. Bestenfalls werden entweder die kühlen Morgen- oder Abendstunden für die sportliche Betätigung genutzt.

Natürlich möchte man sich im Sommer abkühlen und am liebsten direkt in den kalten Pool springen. Die Abkühlung in kaltes Wasser sollte allerdings langsam erfolgen. Der abrupte Temperaturwechsel bei einem Sprung ins kalte Wasser kann das Herz-Kreislauf-System extrem belasten.

Enorme Hitze und Sonneneinstrahlung kann zu einem Sonnenbrand oder Sonnenstich führen. Daher sollte man sich nicht nur regelmäßig mit Sonnencreme eincremen, sondern auch eine Kopfbedeckung tragen.