Gentechnik eine Alternative?
Klimawandel: Haben wir bald keine Kaffeebohnen mehr?
nordbayern-Redaktion
Nach Angaben der "Tagesschau" trinken die Deutschen jährlich 160 Liter Kaffee pro Kopf. Doch dieser könnte bald deutlich teurer werden. Der Klimawandel stellt nämlich auch eine Bedrohung für den Kaffeeanbau dar. Wie unter anderem der "Stern" schreibt, mag es die Pflanze weder zu warm, noch zu kalt. Zudem braucht sie während eines Jahres einen sogenannten Trockenstress. In dieser Zeit wachsen besonders viele Blüten. Dieses Klima gibt es nur in einem kleinen Teil der Erde, in den Tropen.
Dass der Klimawandel zum Problem für den Kaffeeanbau wird, bestätigt auch Bettina von Reden. Sie ist Leiterin der internationalen Kooperationen beim Handelssiegel Fairtrade Deutschland. "Der Kaffeeanbau steht insgesamt vor einem großen Problem. Die Pflanzen sind sehr empfindlich, der Klimawandel setzt dem Anbau zu. Die Prognose ist: Bis 2050 könnten 50 Prozent der heutigen Anbaufläche verloren gehen", sagt sie gegenüber der "Tagesschau".
Die Folgen spüren wir heute schon. Konzerne wie Tchibo und Dunkin Donuts haben bereits ihre Preise erhöht. So berichtet das Verbraucherportal "Chip", dass die Firmen Fachleute beauftragen, die kleinen Farmen helfen sollen, ihre Erträge zu steigern. Helfen soll hierbei beispielsweise natürlicher Dünger. Tchibo möchte mit 75.000 Kleinfarmen zusammenarbeiten und eine ausreichende Kaffeeversorgung sicherstellen.
"Chip" berichtet außerdem, dass es auch noch andere Möglichkeiten gibt, weiter an Kaffee zu kommen. So könnte Gentechnik verwendet werden. Hier könnten klimaresistente Pflanzen entwickelt werden. Die Kaffeeindustrie hat sich jedoch dagegen entschieden. Außerdem könnte man Kaffeebohnen aus einem Bioreaktor gewinnen. "Chip" berichtet jedoch, dass diese Option eher kompliziert sei. In einer Bohne befinden sich bis zu 800 Aromen. Die Reproduktion dieser ist bislang noch niemandem gelungen.