Enttäuschung für Betroffene

Nach Missbrauchs-Vorwürfen gegen Lindemann: Staatsanwaltschaft stellt Ermittlungen ein

Johanna Michel

Online-Redaktion

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29.8.2023, 10:25 Uhr
Das Verfahren gegen Fronsänger Till Lindemann wurde vorerst eingestellt.

© IMAGO/Markus Wissmann Das Verfahren gegen Fronsänger Till Lindemann wurde vorerst eingestellt.

Es war in den vergangenen Monaten ein Dauer-Thema: Die Vorwürfe gegen Rammstein-Frontsänger Till Lindemann häuften sich. Konkret wurde ihm dabei übergriffiges Verhalten auf Partys nach deren Shows vorgeworfen. Anwälten Lindemanns zufolge hatte es allerdings keine offiziellen Anzeigen von angeblich betroffenen Frauen gegeben.

Für die Betroffenen dürfte die neueste Entscheidung der Staatsanwaltschaft Berlin jetzt aber eine bittere Enttäuschung sein. Denn: Die Ermittlungen wurden eingestellt, wie die Behörde der "Berliner Zeitung" bestätigt. So habe die Auswertung der verfügbaren Beweismittel keine Anhaltspunkte dafür erbracht, dass Lindemann "sexuelle Handlungen an Frauen gegen deren Willen vorgenommen" habe, teilte die Staatsanwaltschaft am Dienstag gegenüber der "Deutschen Presse-Agentur" mit.

Die Strafermittlungen waren Mitte Juni nach Berichten über Vorwürfe von Frauen gegen Lindemann eingeleitet worden. Mehrere Frauen hatten zuvor - teilweise anonym - Lindemann beschuldigt und Situationen geschildert, die sie teils als beängstigend empfunden hätten.

Lindemann selbst hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen. Die Vorwürfe der Frauen, sie seien "mithilfe von K.-o.-Tropfen beziehungsweise Alkohol betäubt worden, um unserem Mandanten zu ermöglichen, sexuelle Handlungen an ihnen vornehmen zu können [seien] ausnahmslos unwahr", hieß es von Seiten seiner Anwälte.