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Ohne Ticket und Pass: Mann schmuggelt sich in Flieger nach New York - erst dort fällt er auf

Anne-Sophie Reiß

Volontär

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11.2.2024, 19:39 Uhr
Mit einem Flieger der British Airways kam ein blinder Passagier durch eine Sicherheitslücke von London nach New York.

© ---, dpa Mit einem Flieger der British Airways kam ein blinder Passagier durch eine Sicherheitslücke von London nach New York.

Flugtickets sind teuer, warum nicht also einfach kostenlos fliegen? Genau das hat ein 46-Jähriger aus Großbritannien kurz vor Weihnachten getan. Wie die britische Boulevardzeitung "The Sun" berichtete, schaffte es der Brite ohne eine einzige Sicherheitskontrolle zum Flugzeug. Erst bei seiner Ankunft am New Yorker Flughafen fiel dem Sicherheitspersonal dort das Problem auf.

Eine solche Sicherheitslücke sollte nach den Anschlägen des 11. September 2001 eigentlich unmöglich sein. Am Flughafen wird das Gepäck und die Identität jedes Reisenden sorgfältig geprüft. Besonders an derartig großen Flughäfen wie London sollte ein reibungsloser Ablauf selbstverständlich sein.

"Tailgating" bei einem anderen Passagier

Der blinde Passagier hat es sich bei den Sicherheitskontrollen einfach gemacht, wie "The Sun" berichtete. Statt zum Check-in soll der 46-Jährige direkt zu den Sicherheitsschleusen am Terminal 5 gegangen sein. Dort schlüpfte er einfach direkt hinter einem anderen Passagier durch die Kontrolle. Im Englischen wird dies als "tailgating" bezeichnet. Auf diese Art mogelte sich der Brite ebenfalls durch die Sicherheits- und Passkontrollen, ohne einen Ausweis oder ein Ticket vorzeigen zu müssen.

"Der Mann hätte alles bei sich tragen können. Es ist kaum zu glauben, dass dies in einem Zeitalter der High-Tech- und Anti- Terror- Flughafenüberwachung passieren konnte", berichtete eine anonyme Quelle der britischen Zeitung. An Bord setzte sich der blinde Passagier auf einen der freien Plätze und bediente sich an der kostenlosen Verpflegung.

Die Aktion fiel erst nach dem neunstündigen Flug auf, als der 46-Jährige sich in New York nicht ausweisen konnte. Dort hatte das Flughafenpersonal genauer auf die ankommenden Gäste geachtet. Der blinde Passagier wurde von den US-Beamten sofort wieder in ein Flugzeug nach London gesetzt und zurückgeschickt.

Große Demütigung für die Briten

Für die Flughafensicherheit in London und die dortige Grenzkontrolle ist das eine große Peinlichkeit, wie bereits eine anonyme Quelle "The Sun" berichtete. "Es werden Köpfe rollen. Es ist erschütternd, dass das passieren könnte. Es ist unerträglich, darüber nachzudenken, was passiert wäre, wenn es einem Terroristen gelungen wäre, unentdeckt einen Flug zu besteigen", erklärte die Quelle weiter.

Als wäre das nicht bereits unangenehm genug, gab die britische Polizei zum 30. Januar bekannt, dass der 46-Jährige aktuell auf der Flucht sei. Die Polizei von Thames Valley fahndet nach dem Mann unter anderem wegen Erschleichung einer Dienstleistung durch Täuschung und Einstiegs in ein Flugzeug ohne Erlaubnis. Die Behörde der New Scotland Yard leite nun die Ermittlungen.

Wie "The Sun" berichtete, führte die gesamte Aktion zu einer großen Sicherheitsuntersuchung am Londoner Flughafen. Auch Innenminister James Cleverly habe sich bereits eingeschaltet. Die British Airways unterstütze die Behörden bei ihren Ermittlungen.