Männer spurlos verschwunden

"Weil er keine Nachbarn haben wollte": Deutscher auf Paradiesinsel unter Mordverdacht

22.9.2022, 13:48 Uhr
Ilha do Pico ist die zweitgrößte Insel des Atlantik-Archipels.

© Martin Zwick via www.imago-images.de Ilha do Pico ist die zweitgrößte Insel des Atlantik-Archipels.

Der Ermittlungsrichter habe inzwischen für den 60-Jährigen auf den Azoren Untersuchungshaft angeordnet, berichteten am Mittwoch etwa die Zeitung Correio da Manhã und der TV-Sender CNN Portugal unter Berufung auf die Behörden. Ein Sprecher der portugiesischen Kriminalpolizei bestätigte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur diese Informationen. Zur Identität des Deutschen könne man aber nicht mehr sagen, hieß es.

Zwei Männer spurlos verschwunden

Der Deutsche wird verdächtigt, zwei Männer getötet zu haben, die sich am 10. September in der Nähe seines Hauses auf der Ilha do Pico, der zweitgrößten Insel des Atlantik-Archipels, ein zum Verkauf stehendes Grundstück angeschaut hatten und seitdem spurlos verschwunden sind.

Die Leichen werden laut Polizei noch immer gesucht. Es werde vermutet, dass sie vergraben oder ins Meer geworfen wurden. Aber auch ohne Leichen sei die Polizei aufgrund der ersten Ermittlungen davon überzeugt, dass die Freunde im Alter von 65 und 74 Jahren erschossen worden seien - und dass der Deutsche der Täter sei.

Deutscher als "gewalttätig" bekannt

Auf Grundlage eigener Befragungen in der Gemeinde Madalena schrieb Correio da Manhã, der Deutsche sei dort als "gewalttätig" bekannt gewesen. Er habe in der Vergangenheit bereits potenzielle Käufer von Grundstücken in der Nähe seines Hauses bedroht, "weil er keine Nachbarn haben wollte", berichtete das Blatt. Bei dem Mann habe man zwei registrierte Schusswaffen, "aber auch verschiedene illegal gehaltene Waffen" sichergestellt, teilte die Polizei der Azoren mit.


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