EU-Gesetz

Whatsapp ermöglicht schon bald Nachrichten an Signal, Telegram und Co.

Saskia Muhs

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11.2.2024, 13:11 Uhr
Ein Finger berührt das WhatsApp-Logo auf einem Smartphone.

© Zacharie Scheurer/dpa/Illustration Ein Finger berührt das WhatsApp-Logo auf einem Smartphone.

Mit rund 2,8 Milliarden Nutzern gilt WhatsApp als der beliebteste Messengerdienst der Welt. Aus Datenschutzgründen sowie technischen Sicherheitsbedenken verzichten allerdings auch einige Menschen auf Whatsapp oder nutzen es nur widerwillig, um nicht von dem verbreiteten Kommunikationsweg ausgeschlossen zu sein. Das könnte sich durch ein Gesetz jedoch bald ändern: Das EU-Parlament hat im Juli 2022 den sogenannten „Digital Markets Act“ beschlossen.

Durch das Gesetz soll sich WhatsApp gezwungen sehen, sich auch anderen Programmen zu öffnen und auch mit Messengern wie Telegram, Signal oder Facebook zu kommunizieren. Wer sich mit anderen WhatsApp-Nutzern austauschen möchte, muss damit nicht mehr zwingend selbst einen Account bei anderen Diensten besitzen. WhatsApp arbeitet bereits an der Umsetzung der sogenannten „Interoperabilität“.

Wie der Technikblog "wabetainfo" berichtet, arbeitet WhatsApp bereits seit einigen Monaten an einer Lösung zur Umsetzung des Gesetzes, das die Meta-Tochter sich zum Öffnen für den allgemeinen Wettbewerb zwingt: „Die Chat-Unterstützung von Drittanbietern befindet sich in der Entwicklung und wird in einem zukünftigen Update der App verfügbar sein“, heißt es. Drittanbieter-Chats sollen künftig in einem extra Bereich zu finden sein.

Wann genau WhatsApp die Mauer zur Konkurrenz einreißt, stand bislang nicht fest, die von EU gesetzte Frist zur Umsetzung läuft allerdings noch im Frühjahr ab. Der "WDR" berichtet, dass es ab dem 7. März 2024 möglich sein soll, via WhatsApp auch mit Nutzern anderer Messenger Nachrichten auszutauschen. Verpflichtend sei das für die Anbieter der anderen Messenger allerdings nicht.

Kommunikation vorerst eingeschränkt

Sie müssen lediglich die Möglichkeit erhalten, mit WhatsApp Nachrichten auszutauschen. Weiter heißt es, dass die Entwickler von WhatsApp gegenüber dem US-Fachmagazin "Wired" erklärten, dass es zunächst lediglich möglich sein soll, Textnachrichten, Bilder, Sprachnachrichten, Videos und Dateien mit anderen Messengern austauschen können. Gruppen-Chats stünden vorerst nicht zur Verfügung, sollen aber noch hinzugefügt werden.

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