Entsorgung

Weg mit dem Frittieröl: So geht's richtig

Simone Madre

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25.8.2022, 08:43 Uhr
Weg mit dem Frittieröl: So geht's richtig

© Peggy_Marco, Pixabay, LizenzCC

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Egal ob Pommes, Krapfen, Chicken-Nuggets oder Gemüse im Teigmantel – für manche Gerichte ist das Frittieren die beste Wahl. In der Regel kann man das benutzte Frittierfett mehrmals verwenden, ohne dass gesundheitliche Bedenken auftauchen oder der Geschmack leidet. Aber wie oft kann man das Frittieröl wiederverwenden und wie kann man das Speiseöl entsorgen?

Frittierfett zu entsorgen, ist gar nicht so einfach - daher müssen einige Tipps beachtet werden. Bei einer falschen Entsorgung droht in Deutschland sogar ein Bußgeld. In Bayern ist die Strafzahlung vergleichsweise niedrig: Laut Bußgeldkatalog kann ein halber Liter mit bis zu 20 Euro geahndet werden, ein Liter mit bis zu 35 Euro. Ist es mehr, werden bis zu 80 Euro fällig. In Bremen sind die Strafzahlungen deutlich höher, hier können es für Mengen ab zwei Litern bis zu 1000 Euro sein.

  • Abfluss: Unter keinen Umständen sollte man altes Frittierfett in der Toilette entsorgen. Gleichzeitig darf das Öl auch nicht in den normalen Abfluss geschüttet werden. Fett und Öl sind nicht wasserlöslich und werden beim Abkühlen fest, sodass die Abflusskanäle oder Rohre verstopfen können. Diese Verstopfung entwickelt sich teilweise erst mit der Zeit, weil die Fettschichten mit jeder Entsorgung wachsen. Diese Ablagerungen bilden zudem einen unangenehmen Geruch, der durch die Rohre nach oben steigt. Auch im Klärwerk ist Fett problematisch und muss aufwändig abgeschieden werden.

  • Biotonne: Auch in der Biotonne oder im Kompost sollte das Frittieröl nicht entsorgt werden. Schließlich zersetzen sich alte Fette und Öle nicht vollständig.

Kleinere Mengen Frittierfett oder Speiseöl können im Restmüll entsorgt werden. In Deutschland wird der Hausmüll in Müllverbrennungsanlagen verbrannt. Fette fungieren hier als optimale Brennstoffe. Damit die Restmülltonne nicht mit dem Öl verklebt, sollte man das Frittieröl allerdings verpacken. Eine dichte Plastikfolie, die sorgsam verschlossen wird oder der Behälter, in dem das Öl gekauft wurde, sind ideal geeignet. Prinzipiell eignen sich auch Altpapier oder Sägespäne für kleine Mengen Frittieröl, da sie das Öl aufsaugen. Festes Frittierfett kann man einfach mit mehreren Lagen Zeitungspapier umwickeln und dann entsorgen.

Einige Städte und Landkreise in Franken nehmen zudem an einer Sammelaktion teil, bei der das Altfett für Biokraftstoffe weiterverwendet wird. Dazu muss man sich bei der Stadt- oder Gemeindeverwaltung eine oder mehrere Sammelflasche abholen, falls man diese nicht schon per Post erhalten hat. Ist die gut einen Liter fassende Flasche voll, kann man sie an einer von vielen Sammelstellen abgeben und erhält vom Automaten eine neue Flasche. Standorte und teilnehmende Kommunen finden Sie hier.

  • Frittieröl in großer Menge: Größere Mengen Frittieröl sollten direkt zum Wertstoffhof (Recyclinghof) gebracht werden. Normalerweise ist die Entsorgung kostenlos, bei zu großen Mengen können allerdings auch Gebühren anfallen. Daher sollte man sich am besten in der zuständigen Kommune vorher erkundigen, wie viel Liter Frittieröl kostenlos entsorgt werden können. In Nürnberg dürfen es maximal fünf Liter Fett oder Öl sein. Dieses sollte immer in einem dicht verschließbaren Behälter transportiert werden, um ein Auslaufen unterwegs zu vermeiden.

  • Tierfutter aus altem Frittierfett: Schweine und Hühner freuen sich über Frittierfett, das mit ihrem herkömmlichen Futter vermischt wird. Wer jemanden in der Nähe hat, der Tiere hält, kann dort einfach nachfragen. Gegebenenfalls lässt sich das Frittieröl somit weiterverwenden und muss nicht dauerhaft entsorgt werden.

Wann sollte man das Frittierfett erneuern?

In der Regel sollte man nach etwa sechs "Frittier-Gängen” das alte Frittieröl entsorgen und gegen neues Frittieröl austauschen. Dies hängt zwar immer auch von der Art der Nutzung ab. Wer kürzer frittiert, kann das Fett meist etwas länger dauern. Wenn das Essen jedoch stundenlang im Fett brutzelt, ist ein schneller Austausch empfehlenswert. Auch wer Fisch oder Fleisch frittiert, sollte das Fett nicht so lange nutzen wie jemand, der nur Pommes brutzeln lässt. Zudem sollte man das Fett regelmäßig filtern. Wie das geht, lesen Sie weiter unten.

In jedem Fall sollte man das Frittierfett erneuern, wenn es ranzig riecht oder seltsam schmeckt. Auch wenn es beim Frittieren anfängt zu rauchen oder stark zu schäumen, sollte man es austauschen.

Nach dem Frittieren muss man das Öl nicht immer sofort entsorgen. Mit einigen Tipps kann man das Frittieröl mehrmals verwenden.

Das Öl lässt man zunächst auf circa 50 Grad abkühlen, damit es noch dünnflüssig ist. Grobe Lebensmittelreste kann man ganz einfach mit einem Schaumlöffel abschöpfen. Nun nimmt man ein feines Metallsieb und legt es mit Küchenpapier aus. Als Nächstes wird eine Schüssel benötigt, die hitzebeständig ist. Das Öl wird nun vorsichtig durch den Filter gegossen. Das gereinigte Frittieröl kann danach in luftdichten Einmachgläsern aufbewahrt werden. Damit sich das Öl nicht zersetzt, sollte das Einmachglas bis zum Rand gefüllt werden.

Warum sollte man das Frittieröl filtern?

Lebensmittelreste im Öl verursachen beim Frittieren Probleme, da sie kurzkettige Fettsäuren bilden, die den Rauchpunkt des Fettes reduzieren. Bei der gleichen Temperatur schmeckt das Essen dann oftmals verbrannt. Man muss das Öl allerdings nicht jedes Mal durch frisches Öl ersetzen, sondern kann das alte Fett auch einfach filtern und somit wiederverwenden. Durch die Filterung werden die Essensrückstände und Verunreinigungen entfernt und die gewünschten Eigenschaften des Frittieröls bleiben bestehen.

Das Frittierfett kann dann für bis sechs bis acht "Frittier-Gänge” genutzt werden. Gefiltertes Öl kann bei der richtigen Lagerung bis zu vier Wochen aufbewahrt werden. Daher lohnt sich das Filtern und Abfüllen insbesondere dann, wenn die Fritteuse nicht jeden Tag zum Einsatz kommt.

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