Wintergemüse

Schwarzer Rettich: Wie gesund ist das Gemüse - und wie schmeckt es?

Simone Madre

E-Mail zur Autorenseite

8.1.2024, 06:52 Uhr
In unserem Beitrag erfahren Sie die Wirkung von schwarzem Rettich auf Ihre Gesundheit.

© IMAGO / Westend61 In unserem Beitrag erfahren Sie die Wirkung von schwarzem Rettich auf Ihre Gesundheit.

In diesem Artikel:

Schwarzer Rettich wird auch Winter-Rettich genannt und ist mit seinen scharfen Inhaltsstoffen nicht nur als Nutzpflanze beliebt, sondern soll ebenfalls eine heilende Wirkung haben. Aber bei welchen Beschwerden kann Schwarzer Rettich helfen und wie bereitet man diesen zu?

Schwarzer Rettich ist ein Gartenrettich und gehört zur Kreuzblütler-Familie. Damit ist er mit Meerrettich und Radieschen verwandt, etwas entfernter auch mit Senf, Rotkohl, Blumenkohl und Pak-Choi. Den Namen erhält die Rübe von der Dunkelbraun bis Schwarzfärbung der Schale, die man auch "Schorf" nennt. Das Fruchtfleisch im Inneren ist jedoch nicht dunkel, sondern weiß und fest.

Schwarzer Rettich ist auch als Kriebel-, Acker- oder Winterrettich bekannt. Ursprünglich stammt der Schwarze Rettich aus dem östlichen Mittelmeerraum und lässt sich viele Jahrtausende zurückverfolgen. Mitte des 20. Jahrhunderts verlor der dunkle Rettich allerdings seine Popularität und wurde vom weißen Rettich abgelöst. Jetzt erfährt der Schwarze Rettich ein Comeback mit der Neuentdeckung alter Gemüsesorten und dem Interesse an einer gesunden Lebensweise.

Anders als der weiße Rettich, der in Deutschland im Frühling und Sommer Saison hat, ist der heimische schwarze Rettich von Oktober bis Februar erhältlich. Somit kann man zwischen den Arten wechseln und immer saisonal und lokal kaufen.

Die Rettichwurzel enthält jede Menge gesunde Nährstoffe wie beispielsweise

Senföle verleihen dem Schwarzen Rettich seinen scharfen Geschmack und eine heilende Wirkung.

Neben der Anwendung in der Küche wird die Wurzel des Schwarzen Rettichs auch in der Heilkunde genutzt. Diese positiven Auswirkungen hat die schwarze Knolle auf den Körper:

Erkältung

Die Senföle im Schwarzen Rettich wirken keimhemmend und schleimlösend, sodass die Wurzel optimal bei Erkältungssymptomen eingesetzt werden kann.

Verdauungsprobleme

Gleichzeitig kann Schwarzer Rettich aber auch die Verdauung von Fetten fördern und daher als Mittel bei Verdauungsbeschwerden eingesetzt werden.

Husten

Die Heilpflanze wird insbesondere gegen Husten eingesetzt und kann sogar bei Bronchitis oder Keuchhusten die Heilung unterstützen.

Gesunde Haut

Mit den Antioxidantien und dem hohen Vitamin-B-Gehalt kann das Gemüse Entzündungen auf der Haut lindern. Zudem soll die Knolle bei der Reduzierung von Altersflecken, Falten und Rötungen helfen.

Immunsystem

Mit dem hohen Vitamin-C-Anteil, zahlreichen anderen Vitaminen und den Senfölen kann der Schwarze Rettich das Immunsystem stärken und bei der Abwehr von Bakterien helfen.

Zuerst sollte die Knolle geschält werden, danach kann man diese problemlos roh essen. Der Rettich kann entweder in Stücke oder Scheiben geschnitten und dann als Rohkost verzehrt werden. Salz nimmt dem Rettich etwas Schärfe. Daher ist es ratsam, den Rettich vorher zu salzen, wenn man scharfes Essen nicht besonders gut verträgt.

Schwarzen Rettich kann man auf vielfältige Weise nutzen.

1) Schwarzer Rettich als Heilpflanze

Die Rübe enthält wertvolle Inhaltsstoffe wie Vitamin C, Magnesium, Kalium und Senföle. Daher kann der Rettich als Rohkost gegen Atemwegserkrankungen, Rheuma oder Gicht eingesetzt werden.

2) Schwarzer Rettich als Hustensaft

Die im Rettich enthaltenen Senföle wirken antibakteriell und können Reizhusten lindern. Daher kann man aus der Knolle einen sehr wirksamen Hustensaft herstellen.

Für den Hustensaft oder auch "Rettichhonig" benötigt man neben der Knolle lediglich Honig oder Zucker. Das ist das Rezept:

Zubereitung:

  1. Zunächst halbiert man den Rettich und legt beide Hälften so hin, dass die Innenseiten nach oben zeigen.
  2. Mit einem Teelöffel höhlt man in der Mitte beider Hälften ein circa 5x1 Zentimeter großes Loch aus. Das Innere der Wurzel kann roh gegessen oder für ein anderes Gericht verwendet werden.
Zur Herstellung des Rettich-Hustensafts kann man auch Kandiszucker verwenden.

Zur Herstellung des Rettich-Hustensafts kann man auch Kandiszucker verwenden. © imageBROKER/O. Diez via www.imago-images.de

  1. Beide Hälften legt man danach jeweils auf ein Glas oder in eine kleine Schüssel, damit sie sicher liegen. Dann gibt man das Süßungsmittel in die Aushöhlung.
  2. Anschließend lässt man den Rettich ein paar Stunden stehen, bis der Zucker Flüssigkeit aus der Knolle gezogen hat. Jetzt kann man den Hustensaft auslöffeln oder die Flüssigkeit abfüllen und später trinken.

Schwarzer Rettich wird in der Küche oftmals als Salat zubereitet oder als Beilage zu einer Brotzeit gegessen. Aber auch in Suppen bietet der Schwarze Rettich eine angenehme Schärfe und ein besonderes Aroma.

Schwarzer Rettichsaft: Zubereitung

Der Schwarze Rettich wird vor der Saftzubereitung geschält und zerkleinert. Dann wird er gepresst. Ein mittelgroßer Rettich liefert rund 250 Milliliter Presssaft. Nachdem dieser ausgepresst wurde, sollte man den Saft für einige Stunden kühl stellen. Durch die Aufbewahrung im Kühlschrank verliert der Rettichsaft den anfänglich beißenden Geschmack und lässt sich besser trinken.

Man kann mehrmals am Tag einen halben Esslöffel frischen Rettichsaft trinken und diesen mit Zucker oder aus Leinsamen gewonnenem Schleim vermischen. Die empfohlene Tagesdosis liegt bei 100 bis 150 Millilitern Rettichsaft am Tag. Trinkt man regelmäßig Rettichsaft, kann das die Schleimhäute reizen. In diesem Fall sollte man einige Tage Pause einlegen.

In der deutschen Küche ist der Schwarze Rettich (noch) wenig verbreitet. Hobbyköche finden hier erste Inspiration - zwei leckere Rezepte mit Schwarzem Rettich.

Rezept 1: Schwarzer-Rettich-Salat

Mit diesem Rezept kann der Schwarze Rettich auch in milder Schärfe zubereitet werden. Je milder der Salat sein soll, desto länger sollte man die Knolle vor der Zubereitung mit Salz ziehen lassen.

Für zwei Portionen benötigt man:

  • Einen Schwarzen Rettich
  • Eine kleine Möhre
  • Drei Esslöffel Limettensaft
  • Drei Esslöffel Pflanzenöl
  • Ein Teelöffel Salz
  • Gomasio (Sesamsalz)
  • Eine Handvoll frische Kräuter (z.B. Schnittlauch, Petersilie oder Basilikum)

So funktioniert es:

  1. Rettich schälen und mit einer Küchenreibe grob raspeln
  2. Mit einem Teelöffel Salz vermengen und bis zu eine Stunde ziehen lassen
  3. Raspel in einem Sieb unter fließendem Wasser abspülen
  4. Möhre raspeln, Kräuter klein hacken und mit dem Rettich vermengen
  5. Vinaigrette aus Limettensaft, Öl, Gomasio und Pfeffer herstellen und gut dem Salat vermischen

Tipp: Wer kein Gomasio zu Hause hat, kann selbst Salz und gerösteten Sesam mischen.

Rezept 2: Schwarzer-Rettich-Suppe

Für eine leckere Rettich-Suppe benötigt man:

  • 400 g Kartoffel (mehlig kochend)
  • 150 g Schwarzer Rettich
  • Eine Knoblauchzehe
  • Ein Esslöffel Pflanzenöl
  • Salz und Pfeffer
  • 80 Milliliter Weißwein (trocken)
  • 700 Milliliter Gemüsefond
  • 200 Gramm Schmelzkäse
  • Ein Spritzer Zitronensaft
  • Ein Esslöffel Schnittlauchröllchen

Zubereitung:

  1. Kartoffeln, Zwiebeln und Rettich schälen
  2. Alle Zutaten klein hacken
  3. Knoblauch und Zwiebeln in Öl anschwitzen, Kartoffeln und Rettich hinzugeben
  4. Mit Weißwein ablöschen und etwas einkochen lassen
  5. Den Gemüsefond hinzugeben und dann weitere 20 Minuten zugedeckt köcheln lassen
  6. Die Suppe pürieren und unter ständigem Rühren Schmelzkäse hinzugeben
  7. Zitronensaft hinzufügen
  8. Mit Salz, Pfeffer und Schnittlauch abschmecken

Verwandte Themen